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Alles, was Sie über Garmin-Smartwatches wissen müssen

Garmin-Smartwatches gehören zu Recht zu den beliebtesten Wearables. Was sie alles können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Zwei Smartwatches von Garmin auf weißem Grund
© Garmin

Garmin-Smartwatches sind vor allem für Sportler die erste Wahl. Dabei spielt es keine Rolle, ob Fitness-Einsteiger, begeisterter Läufer oder Radfahrer. Egal, ob Sie den Kauf einer Smartwatch planen, gerade ein neues Modell erworben haben oder schon lange Garmin-Uhren tragen: Hier finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Garmin-Smartwatches.

Garmin Läufer
In modernen Smartwatches steckt Technik, von der selbst Elitesportler vor einigen Jahren nur träumen konnten. © Garmin

Warum eine Garmin Smartwatch kaufen?

Garmin-Smartwatches haben verschiedenen Stärken:

  • Auswahl: Garmin bietet eine riesige Auswahl an Smartwatches in jeder Größe und für (fast) jedes Bedürfnis. Sie suchen nach einer mittelgroßen Uhr, die Ihre täglichen Aktivitäten aufzeichnet? Garmin hat das Richtige für Sie. Möchten Sie etwas Hochwertiges, um Ihr Training zu perfektionieren? Kein Problem. Selbst spezielle Uhren für Golfer, Segler, Piloten und Soldaten hat Garmin im Programm.
  • Das Öko-System: Unter der Haube läuft jede Smartwatch auf einer bestimmten Plattform. Diese bestimmt die Funktionen, die Bedienung und die Erweiterbarkeit. Die begleitende App Garmin Connect gehört zu den besten auf dem Markt. Je nach Modell gibt es jede Menge Statistiken und Auswertungen. Darüber hinaus bietet der IQ-Store die Möglichkeit, die Garmin-Smartwatches mit Apps funktional zu erweitern. Die Auswahl ist zwar nicht so groß wie bei Apples watchOS und Googles Wear Os, kann sich aber sehen lassen.
  • Langlebigkeit: Garmin-Smartwatches zeichnen sich nicht nur durch eine gute Qualität aus, das Unternehmen unterstützt seine Geräte meist über Jahre hinweg mit Updates. Oft werden dabei nicht nur Fehler ausgebügelt, sondern neue Funktionen mitgeliefert.  
Drei Smartphones mit verschiedenen App-Screens mit Sportdaten
Die App Garmin Connect informiert unter anderem mit Statistiken und Informationen rund um Trainingssteuerung. © IMTEST

Wie unterscheiden sich die Garmin-Modelle?

Wenn Sie eine Fitnessuhr kaufen wollen, sollten Sie genau wissen, wofür Sie sie einsetzen möchten. Geben Sie kein Geld für Funktionen aus, die Sie nicht benötigen. Achten Sie aber auch darauf, dass die Smartwatch alle wichtigen Funktionen hat. Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Modelle

  • Garmin Fenix 7 / Epix 2 / Enduro 2 / Marq-Serie: Die Geräte rund um die Fenix 7-Serie sind die Topmodelle von Garmin. Sie bieten sämtliche Sport- und Fitness-Funktionen inklusive Offline-Navigation und richten sich in erster Linie an Outdoor-Fans und ambitionierte Sportler.
  • Garmin Forerunner 955: Leichte Laufuhr von Garmin, mit hervorragender Akkulaufzeit und einer Vielzahl laufspezifischer Funktionen inklusive Running Power. Funktional ähnlich wie Epix 2 / Fenix 7 aufgestellt.
  • Garmin Venu 2 Plus: Die Garmin Uhr mit den besten smarten Funktionen. Bietet ansprechende Fitness-Funktionen und ermöglicht durch Mikrofon und Lautsprecher Telefonate am Handgelenk sowie die Nutzung von smarten Assistenten. Aktuell zudem die einzige Garmin-Uhr, die in der Lage ist, eine EKG aufzuzeichnen (bislang nur US-Versionen).
  • Garmin Venu SQ 2: Günstiger Einstieg in die Garmin-Welt mit noch guten Sport- und Fitnessfunktionen, sehr guter Akkulaufzeit und ansprechender Konnektivität. Bei den smarten Funktionen ist die Uhr allerdings unterdurchschnittlich aufgestellt.
  • Garmin Forerunner 55: Für Läufer mit kleinem Budget ist der Garmin Forerunner 55 die beste und günstigste Laufuhr von Garmin. Gibt es schon ab 150 Euro.
  • Garmin Instinct 2: Robuste Multisportuhr mit besonderem Look. Hervorragende Akkulaufzeit gepaart mit vielen Features, die Sportbegeisterte zu schätzen wissen. Intelligente Funktionen sind dagegen kaum vorhanden.
  • Garmin Lily: Speziell an Frauen gerichtet. Funktional, aber stark eingeschränkt. So fehlt z.B. GPS zum genauen Tracken von Läufen, Wanderungen und Radtouren, so dass immer ein Smartphone in der Tasche sein muss.

Tipp: Garmin bietet auf seiner Internetseite einen (sehr einfachen) Smartwatch-Finder an, der dabei helfen kann, das richtige Modell zu finden.

Warum sind Garmin-Smartwatches so teuer?

Richtig, Garmin Smartwatches sind relativ teuer. Die Spitzenmodelle kosten 700 Euro und mehr. Aber eines muss man dem Unternehmen zugutehalten: Die hohe Qualität und die gute Modellpflege. Mit anderen Worten: Wer eine Garmin-Uhr kauft, hat aufgrund der langen Lebensdauer, der Versorgung mit Updates und des guten Supports in der Regel jahrelang Freude daran. Zumindest so lange, bis ein neues Modell mit einer Funktion auf den Markt kommt, auf die man nicht mehr verzichten möchte.

Garmin Epix auf Holztisch
Für Spitzenmodelle wie die Epix 2 Sapphire verlangt Garmin sportliche 1.000 Euro.

Was ist die beste Garmin Uhr für Läufer?

Die Garmin Forerunner 955 (Solar): Die Forerunner 955 ist das Nonplusultra für alle, die auf der Suche nach erstklassigen Lauf- und Fitness-Tracking-Funktionen sind. Andere bevorzugen vielleicht Multisportuhren wie die Fenix 7 oder Spezialuhren wie die Enduro, aber für alle, vom Gelegenheitssportler bis zum ernsthaften Läufer, bietet diese Uhr besonders viel. Zu den Highlights zählen das Multiband-GPS sowie der Herzfrequenzmesser, die beide sehr genau arbeiten. Dazu kommen Extras wie “Wettkampfvorbereitung”, “Body Battery”, Offline-Navigation und bis zu 20 Tage Akkulaufzeit (beim Solarmodell).



Was ist die beste Garmin Uhr mit smarten Funktionen?

Das ist die Garmin Venu 2 Plus. Sie bietet attraktive Fitnessfunktionen und ermöglicht dank Mikrofon und Lautsprecher das Telefonieren am Handgelenk sowie die Nutzung intelligenter Assistenten. Derzeit auch die einzige Garmin-Uhr, die ein EKG aufzeichnen kann (bisher nur US-Versionen).

Mann mit Garmin Venu
Dank eingebautem Mikrofon ermöglicht die Venu 2 Plus Telefonate übers Handgelenk. © Garmin

Was ist die beste Garmin-Uhr für Outdoor-Sportler?

Die Fenix 7 beziehungsweise Epix 2. Beide Uhren zählen zur absoluten Elite im Sport- und Outdoor-Bereich. Sie verfügen über erstklassige Fitness- und einmalig gute Navigationsfunktionen (Sapphire-Modelle). Der markanteste Unterschied zwischen Epix 2 und Fenix 7 ist der 1,3 Zoll große AMOLED-Farb-Touchscreen mit einer Auflösung von 416 x 416 Pixeln. Er ist hell, farbenfroh und reaktionsschnell und lässt sich sowohl in Innenräumen als auch im Außeneinsatz hervorragend ablesen. Dafür hält die Fenix 7 länger ohne Aufladen durch. Unabhängig davon handelt es sich um Spitzentechnik für ambitionierte Sportler, die bereit sind, für die zum Teil einzigartigen Funktionen tief in die Tasche zu greifen. Wer nur ab und zu läuft oder Rad fährt, kann auch mit deutlich günstigeren Smartwatches glücklich werden.

epix und Fenix 7 im Vergleich
Epix 2 (links) und Fenix 7 unterscheiden sich in erster Linie durch die eingesetzte Bildschirmtechnik. © IMTEST

Welche Daten zeichnen Garmin Smartwatches auf?

Was Garmin-Smartwatches tracken und welche Informationen sie daraus ableiten, variiert von Modell zu Modell. Hier die wichtigsten Metriken.

  • Schritte: Jede Garmin Smartwatch zeichnet die zurückgelegten Schritte auf. Garmin Connect schlüsselt die Schrittzahl auf Wunsch in tägliche, wöchentliche, monatliche und jährliche Zeiträume auf.
  • GPS: Zur Berechnung von Geschwindigkeit und Distanz verwenden die Wearables von Garmin verschiedene Methoden. Die meisten Modelle verfügen dazu über ein integriertes GPS und zusätzliche Ortungssysteme wie GLONASS, Beidou und Galileo. Einige preisgünstige Modelle ermitteln die Position über ein verbundenes Smartphone.
  • Treppen: Viele hochwertige Garmin-Geräte messen die zurückgelegten Etagen mit Hilfe eines barometrischen Höhenmessers. In Garmin Connect können dann tägliche, wöchentliche, monatliche und jährliche Etagenwerte sowie Durchschnittswerte abgerufen werden. In der Regel sind die Werte jedoch sehr ungenau.
  • Kalorienverbrauch: Garmin-Geräte ermitteln den täglichen Kalorienverbrauch und speichern die Werte in Garmin Connect. In Verbindung mit Apps wie MyFitnessPal können auch die verbrauchten Kalorien erfasst werden.
  • Intensitätsminuten: Alle Wearables von Garmin erfassen automatisch sogenannte Intensitätsminuten, also Phasen mit erhöhter Herzfrequenz durch Bewegung. Über längere Zeiträume betrachtet lässt sich so sehr gut erkennen, zu welchen Zeiten der Träger besonders sportlich aktiv war.
  • Herzfrequenz: Alle Uhren von Garmin sind mit einem optischen Herzfrequenzsensor namens Elevate ausgestattet. Dieser misst rund um die Uhr sowohl die Ruheherzfrequenz als auch die Herzfrequenz während des Trainings.
  • Herzfreqenzvariabilität (HFV): Seit kurzem können Smartwatches wie Forerunner 955, Fenix 7 und Epix 2 die Herzfrequenzvariabilität anzeigen. Die Zeitspanne zwischen zwei Herzschlägen schwankt leicht – dieser Wert wird als Herzfrequenzvariabilität (HFV) bezeichnet. Diese Schwankungen sind sehr gering und betragen nur Bruchteile einer Sekunde. Die Herzfrequenzvariabilität gilt als Indikator für die Belastbarkeit des Körpers. Neben der Atmung wird die HFV z.B. durch Training, hormonelle Reaktionen, Stoffwechselvorgänge, kognitive Prozesse, Stress und Erholung beeinflusst. So ist die HFV in der Regel höher, wenn das Herz langsam schlägt, und niedriger, wenn das Herz schneller schlägt, zum Beispiel bei Stress oder Sport. Nachdem die Smartwatch die persönliche HFV ermittelt hat – was etwa drei Wochen dauert – sind vorrangig nicht der Basiswert interessant, sondern Abweichungen davon. Konkret: Eine niedrigere HFV als normal ist negativ. Sie kann zum Beispiel durch zu hartes Training oder Krankheit entstehen. Eine höhere HFV als üblich ist positiv. Sie signalisiert einen guten körperlichen Zustand, bereit für harte Trainingseinheiten.
  • Schlaf: Wer seine Garmin-Uhr auch nachts trägt, erhält Informationen über die Schlafzeit, die Schlafphasen (Tief-, Leicht- und REM-Schlaf) und die Schlafqualität.
  • Sleep Score: Die erweiterte Schlafüberwachung (Advanced Sleep Monitoring, ASM) von Garmin ist zwar bei allen Garmin-Uhren und -Trackern mit optischem Herzfrequenzsensor verfügbar, aber nur bestimmte Modelle enthalten eine Schlafbewertung in Form eines Sleep Scores. Die Schlafüberwachung erkennt, wann Sie einschlafen, wann Sie aufwachen und welche Schlafstadien während der Nacht auftreten. Dazu gehören Leicht-, Tief- und REM-Schlaf. Schlaf und Schlafstadien berechnen Sie Smartwatches durch eine Kombination aus Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz, Körperbewegung und anderen Daten. Der daraus resultierende Sleep Score wird durch eine Zahl wischen 0 und 100 ausgegeben. Auf Wunsch erhalten Sie zusätzliche Informationen wie Gesamtschlafzeit, Schlafphasen, Schlaf- und Aufwachzeiten und sogar eine detaillierte Grafik Ihrer Schlafphasen. Der Sleep Score ist eine Zahl (0-100), die die zugrunde liegenden Daten zusammenfasst und angibt, wie Sie geschlafen haben. Eine hohe Schlafbewertung bedeutet, dass Sie gut auf die Herausforderungen des kommenden Tages vorbereitet sind. Außerdem erhalten Sie einen sofortigen Überblick über die wichtigsten Faktoren, die Ihr Ergebnis beeinflusst haben.
  • Pulsoximetrie (SpO2): Immer mehr Garmin-Geräte messen die Sauerstoffsättigung mit Hilfe eines Pulsoximeters. Die Möglichkeit, die Menge des im Blut zirkulierenden Sauerstoffs zu überwachen, kann Hinweise auf Gesundheitsprobleme liefern.
  • Atmung: Einige Garmin-Geräte zeichnen während des Trainings rund um die Uhr die Atemfrequenz und die Anzahl der Atemzüge pro Minute auf. Für detaillierte Ergebnisse während des Trainings ist allerdings ein spezieller Brustgurt nötig (HRM-Tri, HRM-Run, HRM-Pro, HRM-Pro Plus, HRM-Swim oder HRM-Dual). 
  • Stress: Die meisten Garmin-Uhren zeichnen automatisch das Stressniveau während des Tages auf einer Skala von 1 bis 100 auf. Grundlage dafür ist vor allem die Herzfrequenzvariabilität.
  • Menstruationszyklen und Schwangerschaften: Garmin hat 2019 eine Menstruationszyklus-Tracking-Funktion auf seinen Geräten eingeführt, mit der Frauen ihre Zyklusphasen sowie körperliche und emotionale Symptome verfolgen können. Das Programm kann auch angepasst werden, je nachdem, ob Sie einen regelmäßigen oder unregelmäßigen Zyklus haben oder sich in den Wechseljahren befinden. Darüber hinaus können Garmin-Geräte auch Schwangerschaften überwachen, so dass werdende Mütter ihre täglichen Symptome, die Bewegungen des Kindes und vieles mehr verfolgen können.
  • Flüssigkeitszufuhr: Mit Garmin Connect können Sie Ihre tägliche Flüssigkeitsaufnahme überwachen. Details zu Ihrer Flüssigkeitsaufnahme werden in der Garmin Connect App in Wochen-, Monats- und Jahresansichten angezeigt.
  • Body Battery: Die Body Battery weist eine Zahl von 1 bis 100 aus, die angeben soll, wie viel Energie der Träger auf der Grundlage seiner Aktivitäts- und Erholungsmetriken aktuell verfügbar hat. Die Körperbatterie wird anhand der Herzfrequenzvariabilität, Stress, Schlafqualität und Aktivität berechnet.
  • Stamina: Die Ausdauerfunktion „Stamina“ stellte Garmin mit der Markteinführung der Garmin Fenix 7 und Epix Anfang 2022 vor. Inzwischen ist die Funktion auch auf einigen anderen Modellen (etwa Forerunner 955 / 945 / 255) verfügbar. Diese Funktion dient dazu, die Ausdauer während des Laufes oder Radfahrens in Echtzeit anzuzeigen. So kann der Träger erkennen, ob er sich noch mehr anstrengen kann oder besser die Belastung reduziert, um eine schlechte Leistung zu vermeiden. Man kann sich das Ganze wie eine persönliche Tankanzeige vorstellen. Der Wert ergibt sich aus dem VO₂ max -Wert, der Distanz, dem Aktivitätsintensitätsprofil, der Dauer und der Trainingsbelastung.
  • VO₂ max: VO₂ max definiert die maximale Menge (V) an Sauerstoff (O₂), die ein Körper während des Trainings verwerten kann. Je höher, desto besser: Denn je höher die VO₂-Maximalleistung ausfällt, desto mehr Sauerstoff kann der Körper verbrauchen und desto effektiver kann er diesen Sauerstoff nutzen, um die maximale Menge an ATP-Energie zu erzeugen.
Garmin HFV auf Epix
Spitzenmodelle wie die Epix 2 messen neuerdings die Herzfrequenzvariabilität (HFV). © IMTEST

Wie bezahle ich mit Garmin-Smartwatches?

Warum zum Sport Bargeld oder eine Karte mitnehmen, wenn man eine Smartwatch mit Garmin Pay am Handgelenk tragen kann? Garmin Pay funktioniert genau wie andere kontaktlose Zahlungssysteme: Nur dass man statt einer Karte oder eines Smartphones die Garmin Smartwatch an das Kassensystem hält. Das funktioniert an allen Kassen, die kontaktloses Bezahlen unterstützen.  Zum Bezahlen rufen Sie das Funktionsmenü auf und wählen „Wallet“. Nun geben Sie die vierstellige PIN ein, die Sie bei der Einrichtung vergeben haben, und halten die Uhr an das Bezahlterminal. Nach erfolgter Zahlung leuchtet der äußere Rand des Ziffernblatts kurz auf. Das war’s.

Das brauchen Sie für Garmin Pay:

  • Eine Garmin Smartwatch, die mobiles Bezahlen unterstützt. Zum Beispiel ein Modell der Fenix- oder Venu-Reihe.  Eine Liste aller Modelle finden Sie hier.
  • Die Bank muss mitspielen. Laut Garmin funktioniert Garmin Pay zwar mit „vielen Kredit- und Debitkarten großer Banken”, tatsächlich ist die Auswahl aber sehr übersichtlich, siehe hier.
  • Die Einrichtung von Garmin Pay erfolgt über die Connect-App auf dem mit der Uhr gekoppelten Smartphone. Tippen Sie hier auf Mehr, Garmin Pay und folgen Sie den Anweisungen. 
Bezahlen per Garmin Pay
Bezahlen per Garmin-Pay? Wenn die Bank mitspielt kein Problem. © Garmin

Brauche ich einen Brustgurt oder reicht die Messung am Handgelenk?

Die Messung der Herzfrequenz am Handgelenk ist sicherlich bequemer. Wer jedoch auf präzise Daten angewiesen ist, sollte sich einen Brustgurt anschaffen. Studien haben gezeigt, dass die Genauigkeit bis zu 99,6 Prozent beträgt, während in derselben Studie die Genauigkeit von Herzfrequenzmessgeräten am Handgelenk bei 92 Prozent lag. Das hängt mit der Konstruktion zusammen: Der Brustgurt misst die Pulsschläge direkt an der Quelle, die Smartwatch indirekt durch den Blutfluss am Handgelenk. Dazu kommen Faktoren wie Schweiß, Bewegung und Hautpigmentierung, die ebenfalls die Werte verfälschen können. Obendrein sind für folgende Szenarien Brustgurte empfehlenswert:

  • Beim Fahrradfahren: Wenn Sie die Smartwatch als Bike-Computer-Ersatz am Lenker befestigen  möchten.
  • Beim Schwimmen: Zwar können Garmin-Uhren den Puls im Wasser messen, hier fallen die Werte aber noch ungenauer aus.
  • Beim Laufen: Bei Intervall- und Sprinttrainings liefert die optische Pulsmessung am Handgelenk manchmal nur sehr bescheidene Messwerte.


Was ist der Trainingszustand?

Viele Freizeitsportler wollen ihre aktuelle Fitness verbessern oder zumindest ihre aktuelle Trainingsform halten. Eine der wichtigsten Fragen dabei: Wie intensiv und wie lange soll ich trainieren, um meine Fitness zu verbessern. Der Trainingszustand ist eine Funktion, die Ihnen helfen soll, den Nutzen Ihres Trainings besser zu verstehen. Garmin wertet dazu die Trainingsbelastung der letzten Woche aus und vergleicht diese mit den Trainingseinheiten der letzten 28 Tage. Daraus ergibt sich der aktuelle Trainingszustand (siehe Bild).

Garmin Trainingszustand
Die Tabelle zeigt, was die verschiedenen Stadien bedeuten und wie Sportler darauf reagieren sollten. © Garmin

Warum zeigt meine Garmin Uhr keinen Trainingszustand an?

Zum einen steht die Analyse nur für Laufen und Radfahren zur Verfügung. Zum anderen sind folgende Faktoren für die Bestimmung von Funktionen wie Trainingszustand oder Belastung wesentlich.

  • Sie müssen mindestens 2 Aktivitäten (laufen oder Radfahren) pro Woche aufzeichnen.
  • Garmin berücksichtigt nur Trainingseinheiten mit Herzfrequenzmessung und aktiviertem GPS. Indoor-Trainings werden nur in Kombination mit einer Herzfrequenzmessung und einem Leistungsmesser (Powermeter) berücksichtigt.
Garmin Trainingszustand
Garmin-Smartwatches zeigen nur bei regelmäßigem Training einen Trainingszustand an. © IMTEST

Was ist der Trainingseffekt?

Der Garmin Trainingseffekt als Teil der Trainingsanalyse ist eine Funktion, die Ihnen zeigt, wie sich ein absolviertes Training sowohl auf Ihre aerobe als auch anaerobe Fitness auswirkt. Dies soll ein wesentlich effektiveres und zielgerichteteres Training ermöglichen. Zur Beurteilung von Intensität und Nutzen einer Trainingseinheit analysiert Garmin Daten rund um Herzfrequenz, Herzfrequenz und die EPOC-Messwerte und wertet diese auf Basis von Firstbeat-Algorithmen aus. Um den Trainingseffekt in den verschiedenen Pulsbereichen besser einordnen zu können, verwendet Garmin eine Skala von 0 bis 5, die anzeigt, wie stark der aerobe und anaerobe Effekt des Trainings war.

  • 0 – Kein Nutzen
  • 1 – Geringer Nutzen
  • 2 – Formerhalt
  • 3 – Verbesserung
  • 4 – Starke Verbesserung
  • 5 – Überbelastung
Garmin Trainingseffekt
Diese Einheit war laut Trainingseffekt hart an der Grenze zu Überbelastung, zumindest im aeroben Bereich. © IMTEST

Gerade für Einsteiger ist diese Funktion sehr hilfreich, um herauszufinden, welche Trainingsformen am besten geeignet sind, um die Fitness zu steigern. Aber auch ambitionierte Hobbysportler profitieren von dieser Funktion, da sie bei der Planung von gezielten Trainings helfen kann.

Was ist die Erholungszeit?

Ob Freizeit- oder Leistungssportler: Es ist wichtig, nicht zu viel zu trainieren. Dies kann nicht nur zu Verletzungen führen, sondern auch kontraproduktiv sein. Denn hochintensives Training strapaziert den Körper und verursacht kleine Gewebeschäden. Es braucht Zeit, um diese Schäden wieder aufzubauen und zu reparieren. Erholung gibt dem Körper die Möglichkeit, sich anzupassen, um stärker und widerstandsfähiger zu werden. Auf diese Weise werden Muskeln und Ausdauer aufgebaut, die die Grundlage für die nächste Leistung bilden. Aber wie viel Erholung ist nötig? Wie lange ist genug? Hier kommt die Garmin-Erholungszeit ins Spiel. Nach dem Training zeigt die Smartwatch einen Wert in Stunden an, wie lange Sie sich vor dem nächsten harten Training erholen sollte. Das Spektrum reicht von null bis maximal vier Tage. Zeigt die Uhr wieder 0 Stunden an, sind Sie bereit für ein weiteres Training mit gleicher oder höherer Intensität (Trainingseffekt: 3,0+).



Aktuelle Garmin-Modelle sind in der Lage, die Erholungszeit durch Faktoren wie Stress, Schlafqualität und körperliche Aktivität anzupassen. Wenn Sie also viel schlafen, den Stress auf ein Minimum reduzieren und Regenerationseinheiten einlegen, kann sich die Erholungszeit. Wenn Sie dagegen nicht ausreichend schlafen, wird sich Ihre Regenerationszeit verlängern.



Was ist die Trainingsbereitschaft?

Garmin hat mit der Einführung des Forerunner 955 eine neue Metrik namens Trainingsbereitschaft eingeführt. Einfach ausgedrückt, soll diese anzeigen, wie bereit Sie sind, zu trainieren. Garmin zeigt die Trainingsbereitschaft auf einer Skala von 0 bis 100 an. Außerdem erhalten Sie eine kurze Erklärung, was die einzelnen Werte bedeuten. Eine hohe Bewertung bedeutet, dass Sie in guter Form sind und trainieren sollten, da Sie an diesem Tag hervorragende Ergebnisse erzielen werden. Eine mittlere Bewertung bedeutet, dass es immer noch in Ordnung ist, zu trainieren. Eine niedrige oder schlechte Bewertung bedeutet, dass es wahrscheinlich kein guter Tag ist, um Höchstleitungen zu erzielen. Vielleicht sollten Sie es an diesem Tag etwas ruhiger angehen lassen und Ihren Körper nicht zu sehr belasten. Für die Berechnung berücksichtigt Garmin mehrere Faktoren. Dazu zählen:

  • Schlaf und Schlafhistorie: Beides ist wichtig, da eine gute Nacht die Auswirkungen eines erheblichen Schlafmangels nicht vollständig ausgleichen kann.
  • Erholungszeit nach der letzten Aktivität.
  • Akute Belastung oder die kombinierten Auswirkungen Ihrer letzten Aktivitäten.
  • Stress und Stresshistorie (in den letzten drei Tagen);
  • HRV-Status.
Garmin Trainingsbereitschaft
Eine mittlere Trainingsbereitschaft bedeutet, dass noch trainiert werden kann. © IMTEST

Es gibt zwei Hauptfaktoren zur Beurteilung Ihrer Trainingsbereitschaft. Der erste ist, wie gut Sie in den letzten 24 Stunden geschlafen haben, der zweite ist der verbleibende Erholungsbedarf nach den letzten Aktivitäten. Gut zu wissen: Sie können auf Ihrer Garmin-Smartwatch in Echtzeit sehen, wie sich der Wert stündlich ändert. Im Gegensatz dazu wird in der Garmin Connect-App nur der Wert für die Trainingsbereitschaft am frühen Morgen angezeigt.

Wie unterscheidet sich die Trainingsbereitschaft von der Erholungszeit?

Die Trainingsbereitschaft ist umfassender als die Erholungszeit. Sie bewertet Ihren körperlichen Zustand insgesamt. Es kann zum Beispiel sein, dass genug Zeit vergangen ist und Ihre Garmin-Smartwatch anzeigt, dass Sie sich zeitlich von Ihrem letzten Training erholt haben. Wenn Sie diesen Wert erreicht haben, heißt das allerdings nicht, dass Sie fit sind. Es bedeutet nur, dass genügend Zeit vergangen ist, damit Sie sich körperlich von dieser Aktivität erholen konnten. Es kann aber auch bedeuten, dass Ihr Körper noch nicht in der optimalen Verfassung für ein intensives Training ist. Denn vielleicht stehen Sie unter psychischem Stress, haben schlecht geschlafen oder eine Krankheit bahnt sich an. Die Trainingsbereitschaft berücksichtigt all diese Faktoren, indem es die HFV verwendet, die den Zustand des Nervensystems bewertet und feststellt, ob der Sympathikus oder der Parasympathikus dominiert.

Paar beim Stretching
Auch wenn die Trainingsbereitschaft schlecht ist: Ein leichtes Training wie ein Stretching geht immer. © Garmin

Woraus ergeben sich die Trainingsvorschläge?

Die Fitness zu verbessern erfordert ein ausgewogenes Training mit angemessener Intensität. Und genau damit haben viele Freizeitsportler ein Problem. Sie neigen dazu, zu oft zu intensiv und zu einseitig zu trainieren. Dies verhindert Fortschritte und kann sogar zu Übertraining führen, was chronische Schmerzen und Verletzungen begünstigt. Garmin zeigt aus diesem Grund seit kurzem personalisierte Trainingsvorschläge auf hochpreisigen Modellen wie Fenix 7, Epix 2 und einigen Forerunnern an. Bedeutet: Sie erhalten täglich einen Trainingsvorschlag mit dem Ziel, Ihr aktuelles Trainingsniveau zu verbessern oder zu halten. Das unterstützt Anfänger dabei, die eigene Fitness strukturiert und mit angemessener Intensität zu erhöhen. Aber auch fortgeschrittene Hobbysportler können von dieser Funktion profitieren, da sie Anregungen für neue Trainingsformen finden und sich so von verstaubten Trainingsroutinen lösen. Die Trainingsvorschläge basieren auf den Messwerten der Garmin Trainingsanalyse, konkret…

  • dem Leistungszustand
  • der Trainingsbelastung und dem Trainingsbelastungsschwerpunkt
  • dem VO₂ max-Wert
  • Regenerationszeit
  • die zuletzt absolvierten Trainingseinheiten
Forerunner Trainingsvorschlag
Trainingsvorschläge helfen dabei, die eigene Fitness strukturiert und mit der richtigen Intensität zu steigern. © Garmin


Sobald Sie das Aktivitätsprofil Laufen oder Radfahren auf der Garmin-Smartwatch starten, erscheint automatisch der Trainingsvorschlag. Beim Start des personalisierten Trainings zeigt die Smartwatch genaue Anweisungen zu Länge, Herzfrequenz oder Zielgeschwindigkeit an. Falls Sie den Vorschlag nicht annehmen möchten, drücken Sie die rechte untere Taste oder wischen nach links, um zum Standard-Aktivitätsprofil zu wechseln.

Muss ich eine Garmin-Smartwatch den ganzen Tag tragen?

Wenn Sie ein möglichst vollständiges Bild davon erhalten möchten, wie Ihr Körper funktioniert, ist es sinnvoll, die Garmin-Smartwatch den ganzen Tag zu tragen und die physiologischen Daten auch während des Schlafs zu überwachen. Auf diese Weise erhalten Sie nicht nur Ihren persönlichen „Sleep Score“, sondern verbessern auch die Genauigkeit anderer Daten wie “Trainingsbereitschaft“ und „Body Battery“. Sprich: Je öfter Sie die Smartwatch tragen und je mehr Zeit vergeht, desto genauer sind die Daten. Dazu kommt, dass Werte wie die Trainingsbereitschaft, Trainingszustand und HFV erst nach einigen Tagen des Tragens erscheinen. Das liegt daran, dass es bei einigen Messungen eine Weile dauert, bis sich ein Basiswert eingestellt hat.