Sommerliche Radtouren, ob mit dem Gravelbike oder dem E-Bike, sind für viele das Highlight der Saison – frische Luft, Bewegung und Naturerlebnisse inklusive. Doch gerade bei hohen Temperaturen ist Vorsicht geboten, denn Hitze, Sonne und körperliche Anstrengung können schnell zur Belastung werden. Wer gesund und sicher unterwegs sein will, sollte einige einfache, aber wichtige Regeln beachten – von der richtigen Flüssigkeitszufuhr bis zum Schutz von Haut, Kopf und Technik. Mit einer guten Vorbereitung, angepasster Ausrüstung und etwas Umsicht steht dem sommerlichen Radvergnügen nichts im Weg. IMTEST zeigt die zehn wichtigsten Tipps für heiße Tage im Sattel.
1. Genug trinken
Ausreichend Trinken ist für Radsportler immer wichtig. Das bedeutet aber nicht, Unmengen an gekühlter Flüssigkeit schnell in sich hineinzukippen. Vielmehr sollten Radler darauf achten, dass sie gleichmäßig und stetig trinken, am besten bevor sich ein Durstgefühl einstellt. Als Getränke bieten sich Wasser oder gemischte Fruchtsäfte an.
Empfohlen wird etwa ein Liter Flüssigkeit pro Stunde Radfahren. Deshalb sollten zwei Flaschenhalter, zum Beispiel der „Dual“ von SKS Germany am Rad montiert sein. Bei der Ernährung wirkt ein wasserhaltiges, gut verdauliches Obst erfrischend. Alkohol, selbst in geringen Mengen, ist hingegen tabu und kann zu Kreislaufproblemen führen.

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2. Salz nicht vergessen
Gerade bei hohem Flüssigkeitsdurchsatz muss man darauf achten, den Körper mit den nötigen Mineralien zu versorgen. Zuvorderst Salz ist wichtig, denn das schwitzt er in großen Mengen aus. Hierfür bieten sich Sportriegel mit Elektrolyt-Zusatz an oder entsprechend auflösbare Getränkepulver. Wer es ganz einfach mag, kann sich auch ein, zwei Prisen Salz in die Trinkflasche geben.
3. Wasser nachtanken
Bei Fahrten durch strukturschwache oder touristisch schlecht erschlossene Gegenden kann einem im Sommer schnell das Wasser ausgehen. Sicherlich wird einen kaum jemand der Tür verweisen, wenn man klingelt und um Wasser bittet. Ein Tipp von Reiseradfahrer, der auch in fernen Ländern gilt, sind Friedhöfe: Hier findet sich fast immer ein Wasserhahn, der sich für kurze Erfrischung oder zum Trinken eignet. Wer sich einen Geldschein einpackt, kann vielleicht sogar an einer Tankstelle über Land seine Vorräte auffüllen. Bei längeren Radreisen bietet sich die Mitnahme eines größeren Wasserbeutels an.
4. Kopfbedeckung tragen
Ein Fahrradhelm ist bereits ein passender Kopfschutz, der ausreichend vor der Sonne schützt. Durch die Belüftungslöcher und ausgeklügelte Kühlungssysteme im Helm kommt genügend Fahrtwind an den Kopf, wie beim Rennradhelm „Airbreaker“ von Abus. Dieser ist sogar in 32 verschiedenen Farben erhältlich.
Beim Kauf sollte man sich informieren, welcher Helm über ein gerade bei hohen Temperaturen passendes Belüftungssystem verfügt. Die klassische Radsportmütze unter dem Helm ist bei diesen Temperaturen nicht jedermanns Sache. Sie hilft jedoch, den Schweiß aufzufangen, sodass er nicht ins Gesicht läuft, und verdunstet die Flüssigkeit, was wieder Kühlung verspricht.
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5. Eincremen ist Pflicht
Vor dem Start der Tour ist eincremen am besten mit einer sporttauglichen Sonnencreme Pflicht. Die Mittel sind wasserfest, haben meist einen hohen UV-Schutzfaktor und sind gegen Schweiß resistent. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, der steckt die Sonnencreme zum Nachschmieren in die Trikottasche. Ein Beispiel für eine sporttaugliche Creme ist die Nivea Sun UV Dry Protect Sport Sonnenspray mit Lichtschutzfaktor 50.
Laut Nivea soll die Creme Schweiß resistent, schnell einziehend und extra wasserfest sowie speziell für Sportler entwickelt worden sein.
6. Tour im Schatten planen
Die größte Belastung durch Hitze und Ozon tritt in der Zeit zwischen 14 und 17 Uhr auf. Dann wird auch der Boden durch die Sonnenstrahlen maximal erwärmt. Eine Fahrradtour sollte deshalb lieber in den kühleren Morgen- und Abendstunden durchgeführt werden. Auch sollte die Strecke möglichst durch schattige Passagen wie Wälder führen und nicht über die kaum schattenspendenden Passstraßen der Alpen oder Pyrenäen. Die überlässt man bei diesen Temperaturen lieber den Profis.

7. Richtige Kleidung wählen
Fahrradkleidung sollte immer entsprechend der Temperatur gewählt sein. Für den Sommer bedeutet das: Ein Trikot aus saugfähigem Stoff lässt den Schweiß besser verdunsten und mit einem durchgehenden Reißverschluss kann bei schweißtreibenden Passagen der Oberkörper zusätzlich vom Fahrtwind profitieren. Ein Beispiel ist das „Kuro Full-Zipp II“ von Vaude für Frauen oder Männer. Dicht gewebte Stoffe schützen zusätzlich besser vor UV-Strahlen. Zudem sollte helle Kleidung getragen werden, die das Licht reflektiert.
Spezielle Sportsocken sind mit Netzmaterialien ausgestattet und erhöhen so die Belüftung und den Tragekomfort. Auch eine Sonnenbrille mit großem Sichtfeld (z. B. „Aerocraft Hiper Multilayer Mirror Lens“ von 100 %) für den Schutz der Augen gegen UV-Strahlung ist empfehlenswert.
Optimal für den Schutz der Haut ist spezielle UV-Kleidung, die es sowohl für den sportlichen Bereich als für die Freizeit gibt.
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8. Pausen machen
Auf etwaige Zeichen von Unwohlsein muss man strikt achten und direkt eine Pause im Schatten einlegen. Vielleicht findet sich auch ein Bächlein zum Füße hineinhalten? Auch der Besuch eines Biergartens oder eines gekühlten Restaurants ist eine Option, um sich zu erholen und zusätzlich den Getränkevorrat aufzufüllen. Kühlen Schutz vor der Mittagshitze findet man oft auch in Kirchen. Doch Vorsicht bei Fahrten am Wochenanfang: Viele Gaststätten haben Ruhetage. Das sollte bei der Tourenplanung immer mit berücksichtigt werden.
9. Regelmäßig Wetter-App checken
Ein Gewitter zieht schnell auf und kann bei hohen Temperaturen auch sehr stark ausfallen. Daher ist ein regelmäßiger Check von Regen- und Wetterradar während der Tour wichtig, um möglichst trocken und sicher nach Hause zu kommen oder rechtzeitig einen Platz zum Unterstellen zu finden. Um einen schnellen Überblick zu bekommen, lässt sich das Handy mit einer Halterung (z. B. zum Beispiel von Fidlock) im Sichtfeld am Lenker befestigt.
Als Gegenstück für Smartphone fungiert zum Beispiel das Vacuum universal phone case* oder das Vacuum Uni Phone Patch*. Letzteres klebt man auf die bestehende Handyhülle.
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10. E-Bike-Akku schützen
Hohe Temperaturen setzen nicht nur dem Fahrer, sondern auch der E-Bike-Elektronik zu. Besonders der Akku reagiert empfindlich auf Hitze, was Leistung und Lebensdauer beeinträchtigen kann. Die empfohlene Betriebstemperatur liegt zwischen -10 und +40 Grad. Ab etwa 30 Grad sollten lange Strecken, starke Steigungen und hohe Geschwindigkeiten möglichst vermieden werden. Wichtig: Den Akku nie komplett entladen.
Quelle: Mit Material vom Pressedienst Fahrrad
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