Ein Urlaub mit Baby klingt zunächst nach großer Herausforderung – doch mit der richtigen Vorbereitung wird daraus eine wertvolle Familienzeit. Ob Reisedokumente, Wahl des Verkehrsmittels oder praktische Helfer vor Ort: Eltern sollten einige Dinge beachten, um stressfrei zu reisen. Je besser man vorbereitet ist, desto entspannter wird der Start in den (ersten) Urlaub mit Kind. IMTEST gibt hilfreiche Tipps und Tricks, damit der Familienausflug gelingt.
Perso & Pass – das gibt es zu beachten
Ob frisch geboren oder schon ein paar Jahre älter: Jedes Kind benötigt ein Reisedokument, mit dem es sich im Urlaub ausweisen lässt. Innerhalb der Europäischen Union sowie in Norwegen, Island, der Schweiz und Liechtenstein und für Reisen in die Türkei reicht laut Bundesministerium für Innen und für Heimat ein einfacher Personalausweis. Für alle anderen Reisen benötigt der Nachwuchs einen Reisepass mit biometrischem Passbild.
Eltern sollten sich so oder so frühzeitig um die Dokumente bemühen, da die Bearbeitungszeit je nach Amt etwas Zeit in Anspruch nehmen kann.
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Urlaub mit dem Baby: Welches Reisemittel?
Ob Eltern mit ihrem Nachwuchs das Flugzeug, Auto oder die Bahn als Reisemittel wählen, müssen sie selbst entscheiden. Denn nur sie können abwägen, wie das Kind die Reise mitmacht. IMTEST fasst zusammen, was es bei den jeweiligen Reiseformen zu beachten gibt.
Wie sieht es mit dem Fliegen aus?
- Ab wann können Babys fliegen? Diese Frage wird jeweils unterschiedlich beantwortet, da Fluggesellschaften dies verschieden regeln. Einige erlauben es schon im Alter von 48 Stunden (mit einem ärztlichen Attest), andere ab einem Alter von ein bis zwei Wochen. Daher ist es wichtig, sich vor der Ticketbuchung bei der jeweiligen Fluggesellschaft zu informieren.
- Flugticket für das Kind? Bis zum zweiten Lebensjahr darf das Kind bei den meisten Fluggesellschaften kostenfrei oder einem geringen Betrag auf dem Schoß eines Erwachsenen mitreisen. Aus Sicherheitsgründen zählt dies allerdings nur für ein Kind. Reisen zwei Kinder und nur ein Erwachsener mit, müsste somit ein weiterer Kinder-Sitzplatz gebucht werden, der meist etwas unter dem Erwachsenentarif liegt. Dabei gibt es die Möglichkeit, ein entsprechendes Kinderrückhaltesystem zu nutzen. Gerade auf langen Flugreisen ist auch empfehlenswert, die Baby-Autoschale mitzunehmen. Wichtig: Babyschalen mit dem Label „For use in Aircraft“ zeichnen Flugzeug-geprüfte Modelle aus. Der TÜV-Rheinland zeigt eine Herstellerliste mit zertifizierten Babyschalen auf.
- Mitnahme Buggy/Kinderwagen: Die Mitnahme von Buggy oder Kinderwagen ist eigentlich immer kostenlos. Jedoch können ihn Eltern nicht immer mit ins Handgepäck nehmen. Daher sollten sich Eltern vorher informieren, ob sie ihn als Sperrgepäck abgeben müssen oder ob sie ihn bis zur Flugzeugtür nutzen können.
- Druckausgleich für Start und Landung: Um den Druck auf den Ohren auszugleichen, empfiehlt es sich, dem Kind beim Start und der Landung einen Schnuller zu geben, oder es währenddessen zu stillen oder ein Fläschchen trinken zu lassen. Saugen und Schlucken erleichtern nämlich den Druckausgleich.
Urlaubsreisen mit dem Auto
- Pausen: Bei der Urlaubsreise mit Kind empfiehlt der ADAC, möglichst alle eineinhalb Stunden eine Pause einzuplanen und Raststätten aufzusuchen, auf denen sich ältere Kinder austoben können. Babys sollten aus der Babyschale herausgenommen werden, um sich im Idealfall auf einer Babydecke strecken und bewegen zu können.
- Essen und Trinken: Fängt das Kind an zu quengeln, kann es durchaus an Hunger oder Durst liegen. Daher immer an genügend Nahrung und Getränke denken. Tipp: Tee oder Wasser sind besser verträglich und bleiben gerade in Isolier-Edelstahlflaschen lange warm beziehungsweise kalt.
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Laufräder können von Kindern ab 1 1/2 Jahren gefahren werden und gelten als optimale Vorbereitung zum Fahrradfahren.
Tipps für die Zugfahrt
- Kleinkindabteil: Für Zugfahrten eignet sich die Reservierung eines Kleinkindabteils. Hier gibt es mitunter sogar kleine Areale, wo die Kleinen toben können oder sie finden andere Kinder zum spielen. Außerdem sind einige Abteile sogar mit Wickeltischen ausgestattet. Tipp: Laut der Deutschen Bahn bietet sich das Bordrestaurant die Erwärmung von Breigläschen und die Bereitstellung von kochendem Wasser an. Zudem ist es erlaubt, einen Flaschenwärmer mitzubringen, da in den Abteilen Steckdosen vorhanden sind.
- Schlaf: Soll das Kind schlafen, eignet sich neben der Babyschale auch ein Tragetuch. Im Tragetuch können Eltern mit dem Baby den Gang entlang laufen, was zur schnellen Beruhigung beiträgt. Um eine entspannte Atmosphäre beim Schlafen zu schaffen, kann auch ein Mulltuch über der Babyschale hilfreich sein.
- Kinderwagen: Generell ist es praktisch, so platzsparend wie möglich zu verreisen. Babyschalen, die sich mit einem Gestell verknüpfen lassen, sind praktischer als ein Kinderwagen und eine Babyschale separat.
- Kosten: Kinder bis fünf Jahren fahren immer kostenfrei in der Bahn. Auch Kinder zwischen sechs und 14 Jahren müssen nichts bezahlen, wenn sie mit einer Begleitperson reisen, die mindestens 15 Jahre alt ist. Allerdings müssen im letzten Fall die mitreisenden Kinder auf dem Ticket angegeben werden. Reisen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren alleine, zahlen sie die Hälfte des Ticketpreises. Möchte man einen Sitzplatz im Fernverkehr reservieren, kostet dies unabhängig vom Alter 5,50 Euro.
Urlaub mit dem Baby: Tipps für vor Ort
Da man die Unterkünfte an den neuen Reiseorten oftmals nicht kennt und es für das Kleinkind eine fremde Umgebung ist, sind einige Gadgets nützlich, um der Ferienwohnung oder dem Hotel etwas Vertrautes mitzugeben.
Gerade die Schlafsituation gestaltet sich an jedem Ort anders. Zwar bieten manche Hotels ein Zustellbett an, jedoch verlangen viele Unterkünfte auch eine zusätzliche Summe dafür. Oft entspricht das Bett auch nicht den eigenen Anforderungen oder Vorstellungen. Wer dort auf Nummer Sicher gehen möchte, ist mit einem eigenen Reisebett besser beraten. Zu Hause können Eltern im Vorwege testen, ob das Kind darin gut schlafen kann und ob es praktisch zu transportieren ist.

Das eigene Nachtlicht, der gewohnte Schlafsack oder das Kuscheltier tragen ebenso zum Wohlfühlen bei. Schläft das Baby tief und fest und man selbst möchte noch auf die Terrasse das Wetter genießen oder auf dem Balkon ein Buch lesen, ist ein Babyphone optimal. Ob mit oder ohne Kamera: Auf diesem Wege behält man das Kind im Auge – oder im Ohr.