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Samsung Galaxy Z Flip7 im Test: Faltbar, aber nicht fehlerfrei

Die faltbaren Smartphones von Samsung bekommen ein Update. IMTEST hat das Samsung Galaxy Z Flip7 im Labor getestet und zeigt, was gut klappt und was nicht.

Das Samsung Galaxy Z Flip7 steht halb aufgeklappt mit eingeschaltetem Außendisplay auf einer Kiesoberfläche.
© IMTEST / Arnel Mickley

Die Handys der S-Serie von Samsung gehören seit Jahren zu den besten Android-Smartphones. Neben diesen Premium-Geräten hat der südkoreanische Elektronikriese seit einigen Jahren noch eine weitere hochpreisige Alternative im Angebot: Leistungsstarke Klapphandys. Da gibt es zum einen das große Galaxy Z Fold, das sich zu einem Tablet aufklappen lässt und außerdem noch das kompakte Galaxy Z Flip, . Beide Geräte bekommen jetzt ein Update. IMTEST hat das Samsung Galaxy Z Flip7 getestet.

Das Samsung Galaxy Z Flip7 im Überblick

Mit der Modellüberarbeitung bringt Samsung das Klapp-Smartphone auf den technischen Stand der aktuellen S25-Reihe, zumindest zu einem großen Teil. Zusätzlich wird das Galaxy Z Flip7 im Vergleich zum Vorgänger dünner. Ein weiteres Highlight ist das neue, randlose Display auf der Außenseite, das nun die Kameras einfasst.

Samsung Galaxy Z Flip 7

Produnkbild des Klapphandys Samsung Galaxy Z Flip7 vor weißem Hintergrund.

Das Samsung Galaxy Z Flip7 kostet mit 1.199 Euro (UVP) für die 256-GB-Version deutlich mehr als ein vergleichbares Galaxy S25. Hier ruft Samsung für 256 GB Speicher 959 Euro (UVP) auf, der Marktpreis liegt aktuell aber deutlich niedriger. Das Falt-Smartphone liegt damit fast auf Augenhöhe mit einem Samsung Galaxy S25 Ultra. Hier liegt die UVP bei 1.449 Euro. Bei Drittanbietern, aber auch im Samsung-Store, ist das Smartphone deutlich günstiger zu bekommen.

Produktdetails

  • Unverbindliche Preisempfehlung: 1.199 Euro (256 GB), 1.319 Euro (512 GB)
  • Abmessungen in cm: 16,4 x 7,6 x 0,89 (zusammengeklappt: 8,5 x 7,6 x 1,62)
  • Gewicht: 191 g
  • Garantie: 24 Monate

Der Lieferumfang umfasst nur ein USB-C-Ladekabel. Auf Extras wie eine passende Hülle oder ein Ladegerät verzichtet Samsung.



Schlank ist Trumpf: Das Design des Galaxy Z Flip7

Im Vergleich zu Vorgänger, dem Samsung Galaxy Z Flip6, wird das Galaxy Z Flip7 noch einmal ein wenig dünner. Optisch fällt das kaum auf. Hält man das neue Smartphone in der Hand, ist der Unterschied aber spürbar.

Seitenansicht: Zwei Klapphandys liegen zusammengeklappt auf einem Holztisch.
Das Samsung Galaxy Z Flip7 (rechts) ist ein klein wenig dünner als der Vorgänger Galaxy Z Flip6. © IMTESt / Arnel Mickley

Weder beim Design noch bei der Materialauswahl leistet sich Samsung einen Patzer. Das Galaxy Z Flip7 ist gut verarbeitet und wirkt – für ein Klapphandy – ausreichend robust. Es ist nach IP48 geschützt. Die im Vergleich zu einem normalen Smartphone geringere Schutzklasse liegt am aufwendigen Klappmechanismus. Die Scharniere reagieren empfindlich auf das Eindringen von Staub und anderen Fremdkörpern. Vor Wasser ist das Galaxy Z Flip7 trotzdem ähnlich gut geschützt wie jedes andere Smartphone.

Die beiden Displays des Galaxy Z Flip7

Der neu gestaltete Bildschirm auf der Außenseite des Samsung Galaxy Z Flip7 misst 4,1 Zoll. Das AMOLED-Display ist jetzt in Richtung des Scharniers fast randlos und umschließt die Kameramodule. So wirkt das Handy deutlich moderner und hochwertiger.

ZWei Samsung-Klapphandys liegen zusammengeklappt nebeneinander auf einem Holztisch.
Mit dem größeren Display wirkt das Samsung Galaxy Z Flip7 (links) moderner und wertiger als das alte Galaxy Z Flip6. © IMTEST / Arnel Mickley

Wird das Galaxy Z Flip7 aufgeklappt, fällt der Blick auf das 6,9-Zoll-Display. Trotz des Faltmechanismus ist es auf der Höhe der Zeit: AMOLED-Technik, 120 Hertz Bildwiederholrate und eine Auflösung von 2.520 x 1.080 Pixeln wären auch für ein normales Top-Smartphone angemessen. Im Labor schneidet das Display ebenfalls gut ab. Im Test erreichte es eine sehr gute Helligkeit von 1.841 Candela pro Quadratmeter. Die Farbtreue war in den gemessenen Farbräumen gut, der Kontrast sehr gut. In der Praxis lässt sich das Handy bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesen.

Zwei Smartphones liegen mit abgeschaltetem Display nebeneinander auf einem Holztisch.
Beim alten Galaxy Z Flip6 (rechts) ist der Knick im Display deutlich mehr zu sehen (und zu fühlen) als beim neuen Galaxy Z Flip7. © IMTESt / Arnel MIckley

Obwohl das Samsung Galaxy Z Flip7 so dünn ist, bleibt die Faltstelle im Display unauffällig. Bei scharzem Bildschirm wird sie leicht sichtbar. bei eingeschaltetem Display fällt sie optisch nahezu nicht mehr auf. Der Knick lässt sich kaum erfühlen, wenn man über den Bildschirm streicht. Das ist ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zum Galaxy Z Flip6. Hier war die Falte im Display deutlich stärker zu spüren und zu sehen.

So schnell ist das Samsung Galaxy Z Flip7

Im Samsung Galaxy Z Flip7 arbeitet der hauseigene Exyos 2500. Damit ist das Klapphandy nicht so leistungsstark wie ein Samsung Galaxy S25. Das zeigt sich an den Testergebnissen. Mit 6.491 Punkten in Geekbench 6 war das Galaxy Z Flip7 im Test etwa ein Drittel schwächer als das Samsung Galaxy S25 mit knapp 9.800 Punkten. Ähnlich sieht es bei fordernderen 3D-Aufgaben aus. Trotzdem laufen auf dem Galaxy Z Flip7 Spiele wie NFS No Limits flüssung. Auch wenn die Benchmarkswerte etwas nidriger ausfallen, heißt aber nicht, dass das Samsung Galaxy Z Flip7 ein langsames Smartphone ist. Die gebotenen Leistung reicht für den Alltag allemal aus. Egal ob Social Media, Videos schauen oder im Internet Surfen: Ruckler, lange Ladezeiten oder ähnliche Probleme kamen im Test nicht vor.

Ein Smartphone liegt eingeschaltet auf einem Holztisch.
Das Samsung Galaxy Z Flip7 kommt mit anspruchsvollen 3D-Benchmarks zurecht. © IMTESt / Arnel Mickley

Auch bei dem KI-Funktionen hat Samsung noch einmal nachgebessert. Einige Funktionen, wie Vorschläge zur Objektentfernung bei der Fotobearbeitung sind neu dazugekommen. Zusätzlich sind die Funktionen besser integriert, zum Beispiel ist der Zugriff Google Gemini jetzt bei zusammengeklapptem Handy über das kleine Display möglich.



IMTEST hat den Akku des Samsung Galaxy Z Flip7 unter die Lupe genommen. Der Test der Akkulaufzeit brachte ein überraschendes Ergebnis: das Smartphone hielt bei durchgängigem Videostreaming nur knapp sieben Stunden durch. Das ist sehr kurz für ein modernes Smartphone und zu wenig, wenn man die technischen Daten des Akkus berücksichtigt. Deshalb wird IMTEST den Akkutest wiederholen und das Ergebnis gegebenenfalls korrigieren. Die Ladedauer von 1:48 Stunden ist dagegen zwar nicht besonders schnell, aber im Rahmen.

Fast wie beim S25: Die Kamera des Galaxy Z Flip7

Die Kameraausstattung des Samsung Galaxy Z Flip7 entspricht fast der des Galaxy S25. 50 Megapixel (MP) Hauptkamera, 12 MP Ultra-Wide – nur auf das Teleobjektiv mit 10 MP muss das Klapphandy verzichten. Auch die Selfiekamera, die in das große Display integriert ist, löst mit 10 MP geringer auf als beim Galaxy S25. Das macht aber nichts, dank des Displays auf der Außenseite können Selfie-Fans die Hauptkamera einfach als Selfie-Kamera nutzen – und das aufgeklappte Smartphone als Ständer benutzen.

Das Samsung Galaxy Z Flip7 steht halb aufgeklappt auf einem Holztisch.
Halb zusammengeklappt lässt sich die Hauptkamera des Samsung dank des Außendisplays für Selfies nutzen. © IMTEST / Arnel Mickley

Auf dem Fotomesssstand schlägt sich das Galaxy Z Flip7 gut. Die Messungen bescheinigen der Hauptkamera eine sehr hohe Detailauflösung und eine gute Farbdarstellung – und leider ein wahrnehmbares Rauschen. Bei Aufnahmen mit vierfachem Zoom sinkt die Detailauflösung erwartungsgemäß etwas, dafür geht das Rauschen zurück. Die kleine Selfiekamera im Hauptdisplay zeigt ebenfalls gute Messwerte. Bei den Videomessungen zeigt sich ein ähnliches Bild mit hoher Detailauflösung und guten Farben. Die Videostabilisierung funktioniert gut.

Nahaufnahme von einem immergrüen Busch, aufgenommen mit dem Samsung Galaxy Z Flip7.
Auch bei Nahaufnahmen zeigen die Fotos vom Samsung Galaxy Z Flip7 feine Details. © IMTESt / Arnel MIckley

In der Praxis zeigen die Aufnahmen viele feine Details und kräftige Farben. Auch wenn die Messergebnisse es nahelegen, bleibt das Rauschen bei guten Lichtverhältnissen unauffällig. Der Zoom funktioniert bis zu einem gewissen Grad gut, allerdings lässt bei hohen Zoomstufen die Detailauflösung schnell nach. Wie so oft bei digitalem Zoom gehen kleine Strukturen dann verloren.

Fazit

Samsung bietet mit dem Galaxy Z Flip7 einen gelungenen Nachfolger für das Galaxy Z Flip6 an. Die auffälligste Änderung ist das größere und besser integrierte Display auf der Außenseite. Zusätzlich beeindrucken die Detailverbesserungen, wie die geringere Dicke oder das verbesserte Scharnier mit dem weniger auffälligen Displayknick. Wer den Formfaktor eine Klapphandys mag, bekommt hier ein gutes, aber auch nicht ganz günstiges Gerät. Auf der anderen Seite muss sich das Samsung Galaxy Z Flip7 den Vergleich mit den ähnlich kostspieligen Geräten der aktuellen S25-Reihe gefallen lassen. Ob der Klappmechanismus den Verzicht auf Leistung und eine bessere Kamera Wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

  • PRO
    • verbesserter Klappmechanismus, gutes Display, ausreichend Leistung
  • KONTRA
    • Speicher nicht erweiterbar, nur IP48

Imtest Ergebnis:

gut 2,09

Alternativen zum Samsung Galaxy Z Flip7

Neben dem Samsung Galaxy Z Flip7 gibt es noch andere Smartphones mit Klappmechanismus. Allerdings setzten die meisten Hersteller ein faltbares Display eher dazu ein, um eine Tablet-Alternative in einem Gerät von der Größe eines Handys unterzubringen. Das Gerät lässt sich also wie ein Buch aufklappen und bietet einen großen Bildschirm innen. Bekannte Vertreter sind hier zu Beispiel das Samsung Galaxy Z Fold7*, das Google Pixel 9 Pro Fold* oder das Huawei Mate XT, das sich sogar doppelt falten lässt. Handys, die sich von normaler Größe noch kleiner zusammenklappen lassen, sind dagegen eher selten. Neben den Flip-Geräten von Samsung gibt es beispielsweise das Motorola razr 60 Ultra* oder das Xiaomi Mix Flip*.

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester...