Veröffentlicht inEinzeltests

Lenovo ThinkPad T580: Gebrauchtes Notebook aus dem Re-Store im Test

Ein gebrauchtes Business-Notebook: Taugt das generalüberholte Lenovo ThinkPad T580 auch heute noch als Arbeitsgerät? Der Test liefert Antworten!

Das Lenovo ThinkPad T580 auf einem Tisch
© IMTEST, ebay

Im Jahr 2018 gehörte das Lenovo ThinkPad T580 zur Oberklasse der Business-Notebooks. Seitdem sind vier Jahre vergangen, was in der Technik-Welt einer Ewigkeit gleicht. IMTEST hat ein runderneuertes Refurbished-Modell aus eBays Re-Store bestellt und es nach heutigen Maßstäben bewertet. Beim Kauf gibt es ein Rückgaberecht und 12 Monate Garantie obendrauf. Außerdem liegt Originalzubehör bei. Mit einem Preis von 559 Euro liegt es weit unterhalb aktueller Modelle, die gerne mal um die 1.000 Euro kosten. Also ein guter Deal für Leute mit schmalem Budget wie Studenten, Schüler und Auszubildende?

Spezifikationen

  • Display: 15,6 Zoll / 1.920 x 1.080 Pixel
  • Prozessor / Grafik: Intel Core i5-8350U / Intel UHD Graphics 620
  • Speicher: 256 Gigabyte
  • Betriebssystem: Windows 11
  • Preis: 559 Euro


Ebays Re-Store: Gebrauchte Geräte mit Garantie

Es muss nicht immer Neuware sein, denn mittlerweile sind sogenannte Refurbished-Geräte angesagt – so befinden sich Technikprodukte wie Notebooks, Smartphones und Staubsaugerroboter darunter. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich gebrauchte Artikel, die von den jeweiligen Anbietern auf ihre Funktionsweise überprüft und wiederaufbereitet werden. Anschließend werden sie etwa in eBays Re-Store von zertifizierten Händlern angeboten. Interessenten können den Zustand des Geräts einsehen und erhalten beim Kauf wie eingangs schon erwähnt ein Rückgaberecht und eine Garantie. Ein zweiter Frühling für die Geräte bedeutet auch, dass weniger Elektroschrott anfällt – was wiederum gut für die Umwelt ist.

Screenshot aus dem eBay Re-Store
Desktop-Rechner, All-in-One-PCs, Zubehör: All das und noch viel mehr gibt es in eBays Re-Store. © eBay

Es gibt also viele Gründe, sich für ein gebrauchtes Gerät zu entscheiden, denn besonders das Spar-Potenzial ist teilweise enorm. Trotzdem ist es wichtig, dass auch die Leistung stimmt. Wie schlägt sich das runderneuerte ThinkPad T580 unter den Testkriterien von 2022?



Fast keine Zeichen der Vergangenheit

Dass das Notebook schon mal in Gebrauch war, lässt sich nur an den winzigen Kratzern auf dem Gehäuse und an der abgegriffenen Tastatur erkennen – ansonsten macht es einen neuwertigen Eindruck. Die Anschlüsse sind nicht verstaubt, der Bildschirm ist kratzerfrei und die Scharniere weisen keine Brüche auf.

Stabil: Das robuste Kunststoff-Gehäuse des Lenovo ThinkPad T580 macht auch heute noch einen wertigen Eindruck.

Mit einer Dicke von 2 Zentimetern und einem Gewicht von 1,97 Kilogramm ist das Notebook zwar schwerer als so manche aktuelle Modelle, jedoch lässt es sich noch gut transportieren. Es passt ohne Probleme in eine Tasche oder einen Rucksack.

Da das Notebook nicht super schlank ist, birgt auch Vorteile. Alleine auf der rechten Seite gibt es zwei USB-3.0-Buchsen des klassischen Typs A, eine HDMI-1.4-Schnittstelle, einen Netzwerkanschluss, eine Kopfhörer-Buchse und einen Speicherkartenleser. Zwar sind die Anschlüsse aus heutiger Sicht nicht mehr die schnellsten, aber sie reichen aus, um beispielsweise einen weiteren Bildschirm oder eine externe Festplatte anzuschließen.

Für Videotelefonate sind Mikrofon, Lautsprecher und Webcam mit an Bord, mit denen sich immer noch arbeiten lässt. Schreiben mit der Tastatur klappt trotz sichtbarer Gebrauchsspuren angenehm. Gut für Programme wie Microsoft Excel: Rechts gibt es einen Nummernblock. Die Navigation per Mausfeld geht ebenfalls gut vonstatten – wenngleich das Mausfeld mit einer Diagonale von 11,8 Zentimetern etwas kleiner als heute üblich geraten ist. Die drahtlose Verbindung mit weiteren Geräten klappt über Bluetooth 4.2.

Lenovo ThinkPad T580
Der rote Knopf zwischen der G- und H-Taste dient für eine noch präzisere Navigation. © Lenovo

Stimmt die Leistung auch 2022?

Für immer noch ordentlichen Antrieb sorgt der Core-i5-8350U-Prozessor aus Intels achter Generation. Die CPU beheimatet den Intel Grafikchip UHD Graphics 620. Gemeinsam mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher reicht das Tempo auch heute noch für Office-Arbeiten – etwa mit Word oder Excel. In der Schule oder Universität macht das ThinkPad damit weiterhin eine gute Figur. Im Geekbench sicherte sich das Notebook 924 Punkte bei den Einzelkern-Berechnungen und liegt damit nicht weit vom aktuellen Huawei MateBook 14 weg, dass bei einer UVP von 999 Euro liegt. Bei den Mehrkern-Berechnungen kann das ThinkPad jedoch nicht in diesem Maße mithalten. Während es bei 2.867 Punkte liegt, kommt das MateBook 14 auf fast 5.000 Punkte. Dennoch: Bedenkt man das hohe Alter des Notebooks, kann sich die Leistung absolut sehen lassen. Zumal es selbst unter Volllast sehr leise bleibt (42 Dezibel) und einen geringen Stromverbrauch hat (42 Watt). Außerdem sorgt es nicht für heiße Schenkel, wenn es unterwegs benutzt wird. Unter Volllast heizte sich die Geräterückseite im Test auf 41 Grad auf.

Wenig verwunderlich bei dem Business-Notebook: Für grafische Arbeiten oder zum Zocken ist es nicht geeignet. Dafür hat die Onboard-Grafikeinheit zu wenig Power. Im Cinebench kam das Notebook auf 944 Punkte bei den Einzelkern- und 3.044 Punkte bei den Mehrkern-Berechnungen. Wer mit seinem Notebook lieber spielen als arbeiten möchte, kann einen Blick auf den Gaming-Notebook-Vergleichstest von IMTEST werfen.



Bildschirm: Achtung, Sonne!

Der Bildschirm des Lenovo ThinkPad T580 ist 15,6 Zoll respektive 39,6 Zentimeter groß und löst mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten in Full HD auf . Das Display zeigt jedoch aufgrund der etwas geringen Pixeldichte (146 PPI) Objekte teilweise unscharf an. Die maximale Bildschirmhelligkeit fällt mit 216 Candela pro Quadratmeter gering aus, was besonders die Nutzung in hellen Umgebungen wie sonnendurchfluteten Räumen problematisch macht.

Auch die Farbtreue bewegt sich auf einem geringen Level – sowohl beim sRGB- (92,2 Prozent) als auch beim erweiterten DCI-P3-Farbraum (89,8 Prozent) mit besonders intensiven Farben. Das hat eine verfälschte Anzeige zur Folge, was besonders für Kreativschaffende ein Problem darstellt. Dazu kommt noch ein geringes Kontrastverhältnis (1078:1) und eine Bildwiederholrate von 60 Hertz.

Das Lenovo ThinkPad T580 auf einem Tisch.
Die Helligkeitsverteilung ist über den Bildschirm hinweg etwas ungleichmäßig (19 Prozent). © IMTEST

Akku-Laufzeit: Erstaunlich ordentlich

Für ein Business-Notebook auch wichtig: Wie lange hält es ohne Steckdose aus? Das Lenovo ThinkPad T580 erreichte im Test mit permanenter Videowiedergabe eine erstaunliche Leistung. Denn mit einem vier Jahre alten Akku hielt das Notebook noch fünf Stunden und zehn Minuten durch. Im leeren Zustand brauchte das ThinkPad drei Stunden und 23 Minuten, um sich wieder komplett mit Energie vollzusaugen.



Fazit

Auch heute noch kann das runderneuerte Lenovo ThinkPad T580 überzeugen. Der optische Zustand ist gut, es arbeitet bei Office-Programmen recht flott und die Akku-Leistung ist ordentlich. Für den Einsatz im Klassenraum, Büro oder Hörsaal reicht das aus. Dafür muss man keine 1.000 Euro ausgeben. Studenten aus dem Kreativbereich und Content-Creator sind hier jedoch falsch. Denn der vergleichsweise dunkle Bildschirm mit verfälschter Farbdarstellung eignet sich nicht für Bild- und Videobearbeitungen.

  • PRO
    • Fertiges Gehäuse, relativ flott bei Büroarbeiten, viele Anschlüsse, sehr leise, geringer Stromverbrauch
  • KONTRA
    • Dunkler Bildschirm mit schwachen Farben, wenig Speicherplatz, etwas kurze Laufzeit

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,2