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Acer Predator Helios 300: Notebook mit Spitzen-Grafik

Das Predator Helios 300 ist pfeilschnell, leistet sich aber bei der Verarbeitung Patzer. Dennoch ist es empfehlenswert.

Das Notebook Acer Predator Helios 300 aufgeklappt von vorne mit Bild aus Spiel auf weißem Hintergrund
© Acer

Zum Kampfpreis von 1.999 Euro bietet Acer als einziger Hersteller die Spitzenklasse-Grafikkarte „GeForce RTX 3080“ und eine große 1 Terabyte Festplatte an. Wurde dafür an anderer Stelle am Acer Predator Helios 300 (NH.QAVEV.001) gespart? Und halten Grafik und Festplatte auch, was sie versprechen? IMTEST macht den Test und vergleicht das Gaming-Notebook mit weiteren Top-Modellen aus der Preisklasse über 1.500 Euro.

Produktdetails

  • 2,2 x 36,3 x 25,5 cm
  • 2,5 kg
  • 15 Zoll (1.920 x 1.080)
  • 1.999

Acer Predator Helios 300 mit besonderem Anschluss

Die Verarbeitung des Acer Predator Helios 300 ist durchwachsen: Zwar ist die Gehäuseunterseite äußerst solide verarbeitet und die Spaltmaße stimmen. Doch die Bildschirmabdeckung ist aus dünnem Kunststoff und gibt schon bei leichter Berührung sichtbar nach. Hier hat Acer also eindeutig den Rotstift angesetzt.

Dafür bietet das Gehäuse des Gaming-Notebooks eine Menge Anschlüsse, darunter auch einige Seltenheiten:

  • 2x USB 3.1
  • 1x USB-C
  • HDMI
  • LAN
  • Audio-Kombo-Anschluss
  • Mini-DisplayPort

Mit dem Mini-DisplayPort ist es möglich Bildschirme anzuschließen, die HDMI-Eingang verwenden. So lassen sich mit dem vorhandenen HDMI-Anschluss gleich zwei Bildschirme anstöpseln. Ein SD-Kartenleser fehlt hingegen. WiFi 6 und Bluetooth 5 sind für eine drahtlose Verbindung mit an Bord.

Acer Helios 300 schräg von hinten seitlich mit leicht aufgeklapptem Bildschirm auf weißem Hintergrund
Die Anschlussvielfalt ist groß und bietet auch einen Mini-DisplayPort. © Acer

Leistung beim Arbeiten und Spielen

Das 15 Zoll-Raubtier („Predator“) machte im Test seinem Namen alle Ehre. Mit knapp 10.000 Punkten im Spieletest 3DMark stellt es sogar die Spiele-PCs AN14 von One und das OMEN 25L von HP in den Schatten. Bei Tests aktueller Spiele erreicht das Acer Predator Helios 300 in der Auflösung des 15 Zoll Bildschirms (Full-HD) im Schnitt sehr flüssige 112 Bilder pro Sekunde. Sobald es am Monitor angeschlossen ist, sind es bei WQHD butterweiche 95 und bei 4K noch 66 Bilder pro Sekunde bei höchster Detailstufe.

Ebenso ist die üppig dimensionierte Festplatte mit 1 Terabyte flott unterwegs. Über 3 Gigabyte pro Sekunde sind drin. Ein sehr guter Wert. Die Arbeitsgeschwindigkeit ist ebenfalls auf Spitzenniveau.



Lautstärken Auf-und-Ab

In Sachen Lautstärke kann Acer sein Werbeversprechen nicht halten: „Wir haben uns von der leisen, kraftvollen Flugmechanik von Eulen inspirieren lassen und daher die Kanten unserer Lüfter wie eine Flügelspitze gezackt, damit mehr Luft hindurchströmen kann.“

Bei anspruchsvollen Spielesitzungen wird das Acer Predator Helios 300 zwar nicht sonderlich laut, dennoch sind die Lüfter nervtötend. Der Grund: Sie schwanken beim Spielen zwischen 41 und 44 Dezibel. Dieses auf und ab stört den Spielspaß und lenkt ab, sofern keine Kopfhörer oder laute Lautsprecher den Lüfter übertönen. Leider klingen die Lautsprecher des Notebooks viel zu dünn. Es fehlt jeglicher Bass oder Tiefe. Das ist für ein Gerät für knapp 2.000€ nicht akzeptabel.



Bedienung und Bildschirm

Die Tastatur des Acer Predator Helios 300 hat etwas zu weiche Druckpunkte. Dafür liegen die Tasten mit ausreichend Abstand bequem auseinander. Das Touchpad ist hingegen ein wenig zu klein geraten. Für eine kleine Arbeitssitzung ist das Notebook dennoch gut geeignet. Spieler sollten jedoch noch eine externe Maus dazukaufen.

Der Bildschirm ist deutlich kontrastreicher und schärfer als bei dem kleinen Modell Acer Nitro 5. Einzig die Helligkeit könnte etwas höher sein, da das Spielen unter Tageslicht und im Außenbereich etwas mühselig ist. Weiteres Manko: Die Auflösung von nur Full-HD ist mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten etwas veraltet. Schriften und Spieldetails gehen dabei etwas unter und beim Arbeiten sind die einzelnen Bildpunkte sichtbar.

Acer Helios aufgeklappt schräg von vorne auf Tisch bei Fenster mit laufendem Spiel
Bei viel Tageslicht ist das Bild nicht mehr ganz so gut zu erkennen.
Detailaufnahme zeigt Tastatur des Acer Helios
Die Tasten der Tastatur haben einen guten Abstand zueinander. Nur die Druckpunkte sind etwas weich.

Acer Predator Helios 300 mit schwachem Akku

Die Akkulaufzeit des Acer Predator Helios 300 ist sehr schwach: Beim Surfen und YouTube schauen ging dem Notebook schon nach knapp über zwei Stunden die Puste aus. Beim Spielen waren es lediglich 1 Stunde und 5 Minuten. Immerhin war es dafür binnen 37 Minuten auf 50 Prozent und nach knapp unter 2 Stunden auf 100 % geladen.

Weitere Schwäche des Notebooks: Wie auch beim Nitro 5 hat Acer auch beim Premium-Modell zahlreiche Testversionen und Werbeprogramme vorinstalliert. Diese stören den Alltag und sollten sofort gelöscht werden.

Links Werbe-Benachrichtigungen auf Acer-Notebook während Spiel läuft
Der Nutzer erhält von Acer ständig lästige Werbe-Benachrichtigungen. © Acer, IMTEST

FAZIT

Das Acer Predator Helios 300 ist ein sehr leistungsfähiges Gaming-Notebook, das allen Spielen gewachsen ist – sogar in hoher 4K-Auflösung. Leider wurde der verhältnismäßig günstige Preis durch viel Werbung und Sparmaßnahmen bei den Lautsprechern, der Verarbeitung und den Lüftern erkauft.

  • PRO
    • Sehr gute Spieleleistung, viel Speicher
  • KONTRA
    • Verarbeitung könnte besser sein, schwankende Lüfterlautstärke stört, zu viel vorinstallierte Werbeprogramme

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8