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Dyson Airstrait im Praxis-Test: Haare mit Luft glätten

Ein Glätteisen, das die Haare schonend stylt und gleichzeitig trocknet. Dyson verspricht mit dem Airstrait eine Innovation. Wie gut das Gerät funktioniert, hat IMTEST getestet.

Die Testerin glättet eine Haarsträhne mit dem Dyson Airstrait. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Strähne für Strähne wurde im Test nach Anleitung geglättet. © IMTEST

Die Firma Dyson verbinden viele noch immer mit beutellosen Staubsaugern. Dabei hat die Marke mittlerweile auch eine ganze Menge anderer Produkte im Sortiment, etwa Leuchten, Luftreiniger und Styling-Geräte für die Haare. Natürlich schreibt sich der britische Hersteller auch hier nicht nur Premium-, sondern vor allem innovative Produkte auf die Fahne. Immer wieder gibt es Neuheiten, die vorher noch keine andere Marke im Sortiment hatte. Der Dyson Airstrait ist eine dieser Innovationen, da das Glätteisen nicht mit Heizplatten, sondern mit Lufttrocknung arbeitet. Im Vergleich zu anderen Haarglättern soll er die Haare dadurch schonender behandeln und kann sie zudem gleichzeitig trocknen und glätten. Wie gut das funktioniert, hat IMTEST ausprobiert.

Produktdetails

  • UVP: 499,00 Euro
  • 33,0 x 6,0 x 3,5 Zentimeter
  • 480 Gramm
  • kabelgebunden (Länge 1,95 Meter)


Design und Funktionen des Airstrait auf dem Prüfstand

Dyson versteht sich selbst als Vorreiter-Marke, die neue Technologien in ansprechendem Design auf den Markt bringt. Dieser Anspruch zeigt sich auch im neuen Airstrait, der nicht mit Heizplatten, sondern mit Heißluft glättet. Dadurch ist die Verwendung von niedrigeren Temperaturen möglich, was die Haare schont.

Im Test wirkte das Design zudem hochwertig und der Haarglätter lag dank der glatten Oberfläche gut, wenn auch etwas schwer in der Hand. Im Vergleich zu herkömmlichen Glätteisen anderer Hersteller wiegt der Dyson Airstrait schwere 480 Gramm. Die vielen Knöpfe für die verschiedenen Funktionen sind durchaus erklärungsbedürftig – allerdings gibt es auch ein farbiges LED-Display, das bei der Auswahl der Einstellungen hilft.

Der Dyson Airstrait bietet diverse Knöpfe: zur Auswahl der Temperatur sowie der Gebläse-Stufe, zur Aktivierung der Kalt-Stufe, zur Wahl des Trocken- oder Nass-Glättmodus und zum Ein-/Ausschalten.
Die Bedienknöpfe des Dyson Airstrait sowie das Display in der Nahaufnahme.
Bei der ersten Verwendung lässt sich über das Bedienfeld zudem die richtige Sprache auswählen.

Farblich war das Testgerät in eleganten Silber- und Goldtönen gehalten. Mindestens eine weitere Farbe, das poppigere Dyson-Violettblau, wird es aber noch zur Auswahl geben.

Obwohl die Haarsträhnen zwischen den Platten eingeklemmt werden sollen, glättet der Dyson Airstrait mit den unten angebrachten Luft-Düsen.
Zur Ablage des gegebenenfalls heißen Geräts zwischendurch ist im Lieferumfang eine Silikonmatte dabei.

Außerdem ist wichtig zu erwähnen, dass der Airstrait kabelgebunden funktioniert. Anders als etwa beim Dyson-Glätteisen Corrale ist für die Benutzung also stets eine Steckdose nötig. Da im Netzteil zudem noch eine gesonderte Schutz-Sicherung eingebaut ist, braucht der Stecker zudem vergleichsweise viel Platz. Eine Tasche zur Aufbewahrung ist bei diesem Haarglätter von Dyson nicht dabei.

Ein spannendes Detail: Der Stecker des Airstrait ist mit einer zusätzlichen Schutzsicherung ausgestattet ist. Eine gute Idee, die das Netzteil aber auch sehr klobig macht.

Der Dyson-Haarglätter im Praxis-Test: Glatter Durchmarsch?

Neben allen Funktionen, die der Airstrait von Dyson bietet, ist natürlich vor allem interessant, wie gut er tatsächlich Haare glätten kann. Dafür hat IMTEST das Gerät in den Praxis-Test geschickt. Nach dem Anschauen des Anleitungs-Videos glättete die Testerin ihre sonst welligen bis lockigen Haare sowohl im feuchten als auch im trockenen Zustand. Denn für beides ist der Airstrait laut Hersteller geeignet. Empfohlen wird allerdings eher das gleichzeitige Glätten und Trocknen der Haare.

Die Testerin trocknet sich die welligen Haare mit einem Handtuch. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Dyson empfiehlt den Airstrait vor allem für das Glätten von handtuchtrocknenem Haar.
Die Testerin glättet ihren Pony mit dem Dyson Airstrait. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Strähne für Strähne wurde im Test nach Anleitung geglättet.
Die Testerin schaut in einen Handspiegel. Die eine Seite der Haare ist geglättet, die andere wellig. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Am Ende war ein deutlicher Unterschied zwischen dem geglätteten (rechte Kopfseite) und dem an der Luft trocknenden Haar (linke Kopfseite) zu sehen.

Das Ergebnis überzeugte sowohl die Testerin als auch die Kolleginnen und Kollegen von IMTEST. Die Handhabung des Airstrait war beim Glätt-Vorgang recht simpel, vor allem, nachdem das Anleitungs-Video die Bedienung der verschiedenen Knöpfe erklärt und Empfehlungen dazu gegeben hatte. Schwierigkeiten machte lediglich das vergleichsweise hohe Gewicht des Airstrait von immerhin knapp 500 Gramm und die Tatsache, dass die Heißluft nur auf einer Seite aus dem Gerät strömt. So kann es bei der Verwendung nicht einfach umgedreht werden.

Die Testerin schaut in einen Handspiegel. Die Haare sind komplett geglättet. Hinter ihr ist eine bunte Bücherwand zu sehen.
Der Dyson Airstrait kann aber auch fürs Glätten von trockenem Haar verwendet werden. Im Test funktionierte das ebenfalls gut (linke Kopfseite), allerdings etwas schlechter als vorher beim nassen Haar (rechte Kopfseite). © IMTEST

Außerdem fiel auf, dass die Glättung mit dem Airstrait tatsächlich im nassen Zustand noch besser funktionierte als bei trockenen Haaren. Eine leichte Welle war bei letzterer Anwendung nämlich noch zu sehen. Die von Dyson empfohlene Fixierung der Frisur mit Kaltluft verursachte übrigens eine starke, elektrostatische Aufladung der Haare und somit ein unerwünschtes “Umher-Fliegen”. Hier ist anschließend also die Verwendung eines Pflegeprodukts sinnvoll, wie etwa Haar-Öl oder Haarspray.

So viel Energie benötigt der Airstrait

Im Praxis-Test wurde auch gemessen, wie hoch die Leistungsaufnahme des Dyson-Haarglätters war. Bei der heißesten Temperatur-Einstellung und der hohen Gebläse-Stufe betrug demnach der Leistungsbedarf bis zu 1.612 Watt. Möchte jemand jeden Tag glatte Haare haben und benutzt den Airstrait daher täglich etwa eine halbe Stunde lang, kämen dadurch beim aktuellen Strompreis von rund 27 Cent pro Kilowattstunde immerhin fast 80 Euro Energiekosten im Jahr zusammen.

Energie-Pluspunkte sind hingegen, dass der Airstrait im geöffneten Zustand bereits herunterreguliert und nach wenigen Sekunden der Nicht-Benutzung sogar direkt in den Standby-Modus schaltet. Dadurch sinkt der Gesamt-Energieverbrauch im Alltag.

Im Test benötigte die höchste und heißeste Glätt-Stufe bis zu 1.612 Watt Leistung.

Zum Vergleich: Das Dyson Corrale Glätteisen hat eine maximale Leistung von nur 200 Watt. Werden die Haare also stattdessen damit täglich für 30 Minuten geglättet, ergeben sich Energiekosten von nur knapp 10 Euro pro Jahr. Dafür ist laut Dysons eigener Aussage der Glättvorgang mit dem Airstrait schonender für die Haare.

Bei der Benutzung eines herkömmlichen Haartrockners ist die Leistung zwar noch höher als beim Airstrait – zum Teil bis zu 2.000 Watt –, dafür liegt die Nutzungsdauer in der Regel aber unter 10 Minuten. Bei täglicher Nutzung entspräche das demnach jährlichen Energiekosten von höchstens 33 Euro, also immer noch weniger als die Hälfte im Vergleich zum neuen Dyson-Haarglätter.

Die MyDyson-App

Die passende App von Dyson ist schön gestaltet und bietet die Möglichkeit, den Airstrait mit der App zu verbinden. Daraufhin ist zwar keine Fernsteuerung möglich, wie man es besipielsweise von Backöfen, Waschtrocknern oder Powerstations kennt. Aber das wäre auch gar nicht sinnvoll, da der Dyson-Haarglätter nicht einmal eine Aufheizzeit benötigt. Dennoch ist die App-Verbindung praktisch, da dadurch zum einen die Garantiezeit von zwei Jahren registriert wird und zum anderen gezielte Inhalte für den Airstrait angezeigt werden.

Ein Screenshot der Dyson-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Die App “MyDyson” bietet viele Informationen und ist schön gestaltet. © Dyson, IMTEST

So gibt es beispielsweise Anleitungsvideos zur Benutzung, Reinigung und Wartung. Jedes Video ist nur wenige Minuten lang und gibt mit Bild und eingeblendetem Text hilfreiche Tipps zum jeweiligen Thema. Auch verschiedene Styling-Videos sind zu finden, die allerdings auch schon auf der normalen Browser-Webseite ohne Registrierung angeschaut werden können.

Ein Screenshot der Dyson-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Beispielsweise zur Bedienung des Airstrait finden sich in der App diverse Video-Anleitungen.
Ein Screenshot der Dyson-App auf einem Smartphone auf weißem Hintergrund.
Jedes Video ist wenige Minuten lang und gibt Anleitungen in Bild- und Textform.

Darüber hinaus kann man sich in der App über Dyson als Unternehmen informieren, weiteres Zubehör kaufen oder die Bedienungsanleitung aufrufen.

Fazit

Der Dyson Airstrait konnte im Praxis-Test vor allem mit sehr guten Glätt-Ergebnissen punkten. Außerdem waren sowohl die Styling-Videos auf der Webseite als auch die Anleitungs-Videos in der hübsch gestalteten App große Pluspunkte, da damit auch für Ungeübte die Verwendung des Haarglätters ganz einfach ist. Zudem ermöglichen die mitgelieferte Hitzeschutz-Matte sowie eine gesonderte Sicherung im Netzteil des Airstrait eine absolut sichere Benutzung des Geräts.

Kritikwürdig sind hingegen der hohe Energieverbrauch im Vergleich zu herkömmlichen Glätteisen oder auch Haartrocknern sowie der hohe Anschaffungspreis. Kaufinteressierte müssen also abwägen, ob ihnen die schonendere Haar-Glättung die Extra-Kosten wert ist.
Zum Marktstart am 5. Februar kostet der Dyson Airstrait im Hersteller-Webshop 499 Euro.

  • PRO
    • Sehr gute Glätt-Ergebnisse im Praxis-Test, einfache Handhabung dank Erklär-Videos, extra Sicherung im Netzteil.
  • KONTRA
    • Vergleichsweise hoher Energieverbrauch, klobiges Netzteil, hoher Preis.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.

Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.

Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.