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Entsafter im Test: Die besten Geräte für frischen Saft im Alltag

Welche Entsafter holen das Beste aus Obst und Gemüse heraus? IMTEST zeigt die Stärken und Schwächen der getesteten Modelle.

© IMTEST

Morgens frischer Saft aus Karotte, Apfel und Orange – für viele ein perfekter Start in den Tag. Wer sich den Gang zum Supermarkt sparen und genau wissen will, was im Glas landet, greift zum eigenen Entsafter. Die Auswahl an Geräten ist groß, doch wie gut sind diese wirklich? IMTEST hat mehrere aktuelle Entsafter genau unter die Lupe genommen – und zeigt, welche Geräte im Alltag überzeugen.

Die besten Testkandidaten im Detail

Im Folgenden stellt IMTEST den Testsieger und Preis-Leistungssieger vor.

Testsieger: Braun IdentityCollection Entsafter J300

Der Braun IdentityCollection Entsafter J300 schaffte es im Test, aus 300 Gramm Äpfeln 200 Milliliter Saft zu produzieren, was einem guten Wert entspricht. Bei Staudensellerie war die Ausbeute ebenfalls gut und bei Roter Bete sogar vergleichsweise sehr gut. Zudem konnte das Gerät mit einer sehr guten Saftkonsistenz überzeugen.

Braun IdentityCollection Entsafter J300

Ein Kritikpunkt waren dagegen die vielen Obst- und Gemüse-Reste im Gerät nach dem Entsaften. Außerdem ist die Verarbeitung des Modells von Braun nur als „befriedigend“ zu bewerten, da hier unter anderem Tropfen am Saftbehälter vorbeigehen können. Dafür kann das Gerät in seinem Saftbehälter bis zu 1.250 Milliliter Flüssigkeit fassen. Die Inbetriebnahme dieses Modells war einfach und die Bedienung sogar sehr einfach. Auch die Reinigung gestaltete sich leicht und das Gerät erhitzte sich kaum in Betrieb.

Auf einem Tisch steht der Entsafter von Braun.
Der Braun-Entsafter macht das Rennen. Er produziert zuverlässig viel Saft. © IMTEST

Ebenfalls in Betrieb hat IMTEST die maximale Lautstärke und den maximalen Stromverbrauch gemessen. Das Gerät von Braun war dabei vergleichsweise leise (70,1 Dezibel, etwa die Lautstärke einer lauteren Unterhaltung) und besaß einen eher geringen Stromverbrauch (132 Watt Leistungsaufnahme).

  • PRO
    • gute Saftausbeute, sehr gute Saftkonsistenz, großer Saftbehälter, sehr einfache Bedienung und leichte Reinigung, geringe Lautstärke, geringer Stromverbrauch
  • KONTRA
    • relativ viele Obst- und Gemüse-Reste, befriedigende Verarbeitung

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

Preis-Leistungssieger: Severin ES 3570

Mit 200 Millilitern Saft aus 300 Gramm Äpfeln produzierte die Severin ES 3570 eine gute Menge Saft. Da die Ausbeute bei Roter Bete und Staudensellerie sogar sehr gut war, ist die Maschine im Testbereich der Saftgewinnung Spitzenreiter. Die Saftkonsistenz war dabei mit „gut“ zu bewerten.

Allerdings blieben recht viele Reste im Gerät zurück. Zudem ist der Saftbehälter mit 1.100 Millilitern etwas kleiner als bei Braun. Positiv hervorstechen konnte dagegen die sehr hochwertige Verarbeitung des ES 3570. Die Inbetriebnahme dieses Entsafters war einfach, die Bedienung dabei sogar sehr einfach. Positiv zeigte sich zudem die geringe Erhitzung in Betrieb. Allerdings gestaltete sich die Reinigung aufwendig, denn als einziges Modell im Test musste dieses vollständig per Hand gespült werden.

Severin Entsafter Einzelteile
Die Leistung des Severin-Entsafters ist gut. Doch er muss vollständig händisch gereinigt werden. © IMTEST

In Betrieb hat IMTEST zudem die Lautstärke und den Stromverbrauch gemessen. Mit bis zu 82,6 Dezibel gehörte das Modell von Severin zu den lautesten Geräten im Test. Diese Geräuschkulisse entspricht etwa starkem Verkehr. Die Leistungsaufnahme lag mit maximal 345 Watt ebenfalls vergleichsweise sehr hoch.

  • PRO
    • beste Saftausbeute im Test, gute Saftkonsistenz, sehr gute Verarbeitung, sehr einfach Bedienung
  • KONTRA
    • relativ viele Reste nach dem Entsaften, etwas kleiner Saftbehälter, aufwendige Reinigung, hohe Lautstärke, sehr hoher Stromverbrauch

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5



Weitere empfehlenswerte Entsafter

Im Folgenden präsentiert IMTEST die weiteren Testkandidaten im Detail.

2. Platz: Philips Avance Collection HR1921

Aus den 300 Gramm Äpfeln im Test konnte die Philips Avance Collection HR1921/20 den meisten Saft gewinnen: ganze 210 Milliliter. Bei Roter Bete konnte das Gerät ebenfalls eine sehr gute Saftausbeute erzielen, bei Sellerie war diese jedoch nur ausreichend. Die Saftkonsistenz war hier gut.

Philips Avance Collection HR1921

Ebenfalls überzeugen konnten die wenigen Obst- und Gemüse-Reste, die im Gerät zurückblieben. Mit einer Füllmenge von nur 1.000 Millilitern hat dieses Modell dabei den kleinsten Saftbehälter im Test. Die Verarbeitung des Entsafters von Philips war sehr gut. Hier waren keine Sollbruchstellen erkennbar. Die Inbetriebnahme zeigte sich bei diesem Modell ebenso einfach wie die Bedienung. Positiv war daneben die nur geringe Erhitzung in Betrieb. Allerdings gestaltete sich die Reinigung etwas aufwendig. Doch der Entsafter von Philips bringt eine Vorspülfunktion mit. Die reichte zwar nicht für eine endgültige Reinigung, jedoch um das Gerät zwischen zwei Obstsorten kurz durchzuspülen.

Auf einem Tisch steht der Entsafter von Philips.
Der Entsafter von Philips glänzt mit hochwertiger Verarbeitung. © IMTEST

Auch bei diesem Gerät hat IMTEST die Lautstärke und den Stromverbrauch gemessen. Der HR1921/20 kam dabei maximal auf 75 Dezibel, was vergleichsweise etwas laut ist und etwa der Geräuschkulisse einer Waschmaschine entspricht. Mit einer gemessenen Leistungsaufnahme von 123 Watt war der Stromverbrauch hingegen eher gering.

  • PRO
    • gute Saftausbeute und Konsistenz, wenigste Obst- und Gemüse-Reste im Testfeld, sehr gute Verarbeitung, einfache Bedienung, recht niedriger Stromverbrauch
  • KONTRA
    • kleinster Saftbehälter im Test, etwas aufwendige Reinigung, recht hohe Lautstärke

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

4. Platz: WMF Entsafter Kult X

Mit 200 Millilitern Saft aus 300 Gramm Äpfeln erreichte der WMF Entsafter Kult X bei Äpfeln zwar eine gute Ausbeute, jedoch war diese bei Staudensellerie nur ausreichend und bei Roter Bete schaffte das Gerät sogar nur wenige Tropfen. Die Saftkonsistenz war dagegen sehr gut, wenngleich relativ viele Obst- und Gemüse-Reste in diesem Modell zurückblieben.

WMF Entsafter Kult X

Mit 1.200 Millilitern hat der Saftbehälter dabei eine gute Größe. Außerdem war die Verarbeitung des Entsafters von WMF sehr gut. Die Inbetriebnahme dieses Modells zeigte sich sehr einfach und die Bedienung war immerhin als „einfach“ zu bewerten. Zudem erhitzte sich das Gerät in Betrieb kaum und ließ sich einfach reinigen.

Auf einem Tisch steht der Entsafter von WMF.
Der WMF-Entsafter kommt mit Roter Bete und Staudensellerie nicht gut zurecht. © IMTEST

In Betrieb hat IMTEST darüber hinaus die Lautstärke und den Stromverbrauch gemessen. Das Modell von WMF kam dabei auf maximal 83,9 Dezibel, was vergleichsweise laut ist. Das kommt einer Hauptverkehrsstraße nah. Die maximale Leistungsaufnahme lag bei 277 Watt, was ebenfalls eher hoch ist.

  • PRO
    • sehr gute Saftkonsistenz, recht großer Saftbehälter, sehr gute Verarbeitung, einfache Bedienung und Reinigung
  • KONTRA
    • geringe Saftausbeute, relativ viele Obst- und Gemüse-Reste, hohe Lautstärke und hoher Stromverbrauch

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

5. Platz: Kenwood JMP600WH

Lediglich 160 Milliliter Saft aus 300 Gramm Äpfeln konnte die Kenwood JMP600WH gewinnen. Nur bei Roter Bete zeigte die Maschine ihr Können, denn auch bei Staudensellerie war die Ausbeute verhältnismäßig sehr schlecht. So kam das Modell in diesem Testpunkt nur auf eine ausreichende Note. Allerdings war die Saftkonsistenz sehr gut und es gab nur wenige Obst- und Gemüse-Reste im Gerät. Zudem ist der Saftbehälter mit einem Volumen von 1.300 Millilitern vergleichsweise sehr groß.

Negativ stach dagegen die schlechte Verarbeitung des JMP600WH hervor. Im Test ist der Saftauslauf heruntergefallen und die Tropfstopff-Klappe abgebrochen. Die Inbetriebnahme des Entsafters von Kenwood war schwierig, denn er entpuppte sich als detailreiches Puzzle. Die einzelnen Teile waren an verschiedenen Stellen mit kleinen, leicht zu übersehenden Pfeilen markiert, die jeweils exakt übereinander positioniert werden mussten, um den Entsafter zusammenzustecken. Die Bedienung zeigte sich dagegen einfach. Positiv war zudem, dass sich das Gerät kaum erhitzt in Betrieb und die Reinigung sich einfach gestaltete.

Auf einem Tisch steht der Entsafter von Kenwood.
Der Kenwood-Entsafter ist eine Saftpresse, die ohne Hitze arbeitet. Daher bleiben hier besonders viele Vitamine erhalten. © IMTEST

Schlussendlich hat IMTEST bei diesem Modell ebenfalls die Lautstärke und den Stromverbrauch gemessen. Mit maximal 63,7 Dezibel war der Entsafter sehr leise. Das entspricht nur in etwa der Lautstärke einer leisen Unterhaltung. Außerdem war der Stromverbrauch sehr gering (80,2 Watt Leistungsaufnahme).

  • PRO
    • Sehr gute Saftkonsistenz, nur wenige Reste, sehr großer Saftbehälter, einfache Bedienung und Reinigung, sehr geringe Laustärke und sehr niedriger Stromverbrauch
  • KONTRA
    • Geringe Saftausbeute, sehr schlechte Verarbeitung

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9

Fazit

Das Rennen macht der IdentityCollection J300 von Braun, da er im Test viel leistet und dennoch leicht zu bedienen ist. Auf den Fersen folgt ihm der Preis-Leistungssieger von Severin. Dieser ist ein durchweg zuverlässiger und einfach zu bedienender Kandidat. Beide Entsafter punkten mit einer guten Saftausbeute. Zudem ist er preislich einsame Spitze im Testfeld. Wer es jedoch etwas bequemer mag, greift zum Braun-Modell. Denn während der ES 3570 vollständig händisch gereinigt werden muss, darf der IdentityCollection bis auf den Motorblock komplett in die Spülmaschine. So erspart er eine größere Putzaktion und erlaubt direkt entspannten Genuss.

So testet IMTEST Entsafter

Getestet wurden alle Modelle mit drei verschiedenen Obst- und Gemüsesorten. Äpfel waren dabei am leichtesten zu verarbeiten. Rote Bete stellte auf Grund ihrer Härte die zweite Schwierigkeitsstufe dar, wobei im Vergleich sowohl mit gegarter als auch mit roher Roter Bete gearbeitet wurde. So konnten sowohl sehr hartes als auch sehr weiches Gemüse erfasst werden – beides keine leichte Aufgabe für die Testgeräte.

Verschlussbügel des Philips-Entsafters
Der feste Metallbügel verschließt den Entsafter von Philips sehr sicher. © IMTEST

Am schwierigsten aber war Stangensellerie auf Grund seiner Faserstruktur. Zwar unterscheiden sich einzelne Früchte grundsätzlich, doch IMTEST konnte eine gute Vergleichbarkeit der Saftmenge erreichen, indem von jedem Obst oder Gemüse dieselbe Sorte und auf das Gramm genau die gleiche Menge verwendet wurde. Zusätzlich wurden im Test auch Handhabung, Reinigung, Lautstärke und Stromverbrauch berücksichtigt.

Test-Tabelle

An dieser Stelle präsentiert IMTEST alle Ergebnisse übersichtlich in der Test-Tabelle.

Ratgeber: Diese Entsafter-Systeme gibt es

Wer Fruchtsaft gern selbst herstellt, hat dazu drei Möglichkeiten:

  • Zentrifugalentsafter sind die schnellsten auf dem Markt. Sie produzieren mittelgroße Saftmengen und sind dabei sehr einfach zu bedienen.
  • Saftpressen, auch Slow Juicer genannt, quetschen dagegen den Saft aus den Früchten. Das dauert etwas länger, doch weil sie ohne Hitze arbeiten, bleiben hier viele Vitamine erhalten. Sie sind vor allem für besonders gesundheitsbewusste Saftfreunde interessant.
  • Ganz anders arbeiten Dampfentsafter. Mit Hilfe von Hitze produzieren sie besonders lange haltbaren Saft in großen Mengen. Damit sind sie vor allem für Obstgartenbesitzer ein Gewinn, jedoch weniger geeignet, um auf die Schnelle einen gesunden Beitrag zum Frühstück zu leisten.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Entsaftern

Im Folgenden beantwortet IMTEST die wichtigsten Fragen zu Entsaftern.

Welcher ist der beste Entsafter?

Testsieger bei IMTEST ist der IdentityCollection J300 von Braun, da er im Test viel leistet und dennoch leicht zu bedienen ist. Das Modell produziert zuverlässig viel Saft und bis auf den Motorblock sind alle Teile spülmaschinenfest.

Was ist der Unterschied zwischen Zentrifugalentsaftern und Slow Juicer?

Zentrifugalentsafter produzieren mittelgroße Saftmengen, sind schnell und sehr einfach zu bedienen. Slow Juicer brauchen mehr Zeit, erhalten allerdings durch das Ausquetschen der Früchter auch mehr Vitamine.

Welches Obst eignet sich zum Entsaften?

Frisch gepresster Orangensaft ist der Klassiker. Doch auch hartes Obst wie Äpfel oder Birnen eignen sich gut zum Entsaften zuhause. Dazu müssen die Früchte weder geschält noch entkernt werden. Ungenießbare Reststücke schaffen es ohnehin nicht durch den Saftauslauf. Sie bleiben bei allen getesteten Modellen im Entsafter zurück. Lediglich bei Obst mit besonders dicker Schale wie etwa Wassermelone empfiehlt es sich, das Fruchtfleisch zunächst auszuschneiden. Zudem sollten bei Steinfrüchten wie Pfirsichen oder Nektarinen vorab die Steine entfernt werden. Gänzlich unkompliziert sind dagegen Beeren. Jedoch sind bei Himbeeren, Blaubeeren, Erdbeeren und Co. jeweils größere Mengen nötig, um bei niedriger Drehzahl dicken, süßen Fruchtsaft zu produzieren.

Wie einfach lässt sich ein Entsafter reinigen?

Fast alle Entsafter im Test lassen sich zumindest teilweise maschinell reinigen. Lediglich das Modell von Severin muss vollständig per Hand gespült werden. Bei dem Gerät von Braun sind dagegen bis auf den Motorblock alle Teile spülmaschinenfest. Der Entsafter von Philips bringt zudem eine Vorspülfunktion mit. Die reicht zwar nicht für eine endgültige Reinigung, jedoch um das Gerät zwischen zwei Obstsorten kurz durchzuspülen.

Gibt es Entsafter, die besonders leise sind?

Im Test bei IMTEST liegt die Saftpresse von Kenwood auf dem ersten Platz im Testbereich der Lautstärke. Diese wird nur 63,7 Dezibel laut, was in etwa der Lautstärke einer leisen Unterhaltung entspricht. Am lautesten wird die Maschine von WMF mit bis zu 83,9 Dezibel. Das kommt eher einer Hauptverkehrsstraße näher.

Wie lange hält frischer Saft nach dem Entsaften?

Nach dem Entsaften sollte der frische Saft auch im Kühlschrank nicht länger als zwei Tage aufbewahrt werden. Der Geschmack ist jedoch am besten und die Vitaminausbeute am größten, wenn man den Saft zügig nach dem Entsaften trinkt.


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Dieser Artikel wurde von unseren Redakteurinnen teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

Dieser Test wurde vollständig vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen. 

Maja-Lina Lauer schreibt für IMTEST. Ihre Schwerpunkte liegen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Technik, Mobilität und Verbraucherberatung. Sie testet...

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“)...