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Sunlight CLIFF 540 RT getestet: Abenteuer auf vier Rädern

Camping auf kleinem Raum? So schlägt sich der Sunlight Cliff 540 RT Adventure Edition im Test.

Der Camper Van Sunlight Cliff 540 RT Adventeure Edition in seitlicher Ansicht auf einem Campingplatz.
© IMTEST

Sunlight CLIFF 540 RT Adventure Edition // IMTEST

So schlägt sich der Sunlight Cliff 540 RT Adventure Edition im Test

Der Reisemobil-Hersteller Capron, zu dem die Marken Carado und Sunlight gehören, ist eine feste Größte der automobilen Reiselust. Im sächsischen Neustadt laufen Fahrzeuge aller Größenordnungen vom Band. Sowohl Carado als auch Sunlight zielen preislich auf den Einsteiger-Markt ihrer jeweiligen Fahrzeugklasse. Sunlight wendet sich dabei an die etwas jüngere, Vanlife-Zielgruppe, während Carado vor allem an den alteingesessenen Wohnmobilisten vermarktet wird. Capron – und damit Carado und Sunlight – gehört übrigens zum Branchen-Schwergewicht Erwin Hymer Group. IMTEST hat den Camping-Van Sunlight CLIFF 540 RT Adventure Edition ausführlich getestet. Die Ergebnisse gibt es hier.

Der Camper Van Sunlight Cliff 540 RT Adventeure Edition in seitlicher Ansicht auf einem Campingplatz.
© IMTEST

Produktdetails

  • Basis-Fahrzeug: Fiat Ducato 8
  • Leistung: 103 kW (140 PS)
  • Sitz- und Schlafplätze: 4 / 4
  • Preis Testfahrzeug: 61.985 Euro

Der kürzeste Kasten im Test 

Für den Kastenwagen-Vergleichstest zog IMTEST auf dem Campingplatz in einen Sunlight Cliff 540 RT in der Ausstattungsvariante „Adventure Edition“. Der knuffige Kastenwagen auf Fiat-Ducato-Basis ist das kürzeste Fahrzeug seiner Art. Auf kompakten 5,40 Metern versteckt sich ein vollwertiges Reisemobil, das neben einem erstaunlichen Platzangebot dank des kleinen Wendekreises und 140 PS zudem auch mit agilen Fahreigenschaften aufwarten kann.

Einlick ins Cockpit beim Camping-Kastenwagen Sunlight Cliff 540 RT Adventeure Edition mit Infotainment-Display.
Die Fiat-Basis: Der Ducato 8 hat endlich ein zeitgemäßes Cockpit. Assistenzsysteme sind optional. © IMTEST

Das Kürzel „RT“ im Namen steht dabei für „Rooftop“ und ist Hinweis auf das große Aufstelldach, das die rund 2,89 Meter Aufbauhöhe im aufgeklappten Zustand um 84 cm überragt. Hier finden auf einer 2 x 1,50 Meter großen Liegefläche spielend zwei Erwachsene oder Kinder Platz, sodass die Zahl der gemütlich untergebrachten Übernachtungsgäste im Cliff 540 auf vier anwächst. So viel Platz ist im Test sonst in keinem Aufstelldach.

Raffiniertes Aufstelldach

Mit dem Kniff des Aufstelldaches verwandelt sich der kompakte Duo-Kasten in ein durchaus familientaugliches Reisemobil. Mit vier zugelassenen Sitzplätzen können Familien so mit zwei Kindern auf die Reise gehen.

Einlick in die Dintte beim Camping-Kastenwagen Sunlight Cliff 540 RT Adventeure Edition.
Adventure Edition: Die Posterfarben gibt es nur mit der entsprechenden Ausstattungsvariante. © IMTEST

Im Test konnte die Liegewiese auf dem Fahrzeugdach dabei durchaus überzeugen. Der Faltmechanismus des Aufstelldaches ist für einen einzelnen Erwachsenen sehr einfach zu bedienen. Per Schalter wird die Verriegelung elektronisch gelöst, mit sachtem Druck von unten heben große Dämpfer die Dachschale in ihre offene Position. Umrahmt wird die Liegefläche von robustem Zeltstoff, der mit Reißverschlüssen teilweise geöffnet werden kann.

Das Aufstelldach zeigte sich im Test recht windstabil, allerdings bietet die Zeltwand nur wenig Isolierung gegen Temperatur und Geräusche. Wintercamping ist mit dem Aufstelldach ohne weitere Isolierung also keine sinnvolle Alternative. Praktisch: Sowohl eine kleine LED-Lampe als auch ein Sicherheitsgitter sind vorhanden, das Kinder vor dem Absturz in den Wohnraum bewahren soll. Auf- und Abstieg im Cliff RT ermöglicht eine etwas schwere und unhandliche Teleskopleiter, die mit Halteschlaufen etwas umständlich gesichert werden muss. Steht sie erst mal, ist der Aufstieg eine sichere Angelegenheit. 

Weitere Testergebnisse der Camping-Kastenwagen gibt es hier:



Leiter oder Frühstückstisch

Der Aufstieg in das Aufstelldach befindet sich im vorderen Fahrzeugbereich hinter dem Fahrerhaus – also genau in der kleinen Dinette mit Sitzbank und Tisch. Hier finden im Normalfall vier Personen Platz, da sich Fahrer- und Beifahrersitz nach hinten drehen lassen. Steht die Leiter, sind Dinette und Küche aber nicht benutzbar, sodass sie meist. abgenommen und verstaut werden muss. Im vorderen Bereich des Aufstelldaches befindet sich eine Dachluke, die für zusätzliches Licht von oben sorgt. Im hinteren Bereich, über dem gemütlichen, 1,40 Meter breiten Querbett im Heck des Cliff 540 RT, ist kein weiteres Heki verbaut, was den Wohnraum recht dunkel wirken lässt. Einfache Strahler und simple LED-Lämpchen sorgen für rustikale Beleuchtung. Hier erzeugen andere Hersteller eine wohnlichere Atmosphäre. 

Mann sitzt bei geöffneten Hecktüren auf dem hinteren Bett des Camping-Kastenwagens Sunlight Cliff 540 RT Adventeure Edition.
Stauraum im Heck: Obwohl nur 5,40 Meter kurz, bietet der Cliff in der Heckgarage ordentlich Platz. © IMTEST

Ein Reisemobil auf 5,40 Metern

Auf den 5,40 Metern des Wohnraums findet dann alles Platz, was ein Reisemobil auszeichnet. Der dunkel gestaltete Küchenblock, der traditionell in der Öffnung der Schiebetür steht, beherbergt neben Klappschränken für Töpfe und Co. einen richtig großen 84-Liter Kompressorkühlschrank und eine Zwei-Flammen-Kombination mit Waschbecken. Hier verbaut Sunlight seit dem aktuellen Modelljahr eine günstigere Variante von Can, die nicht mit dem bewährten Zweiflammer von Dometic mithalten kann.

Mann kocht bei geöffneter Seitenschiebetür im Camping-Kastenwagen Sunlight Cliff 540 RT Adventeure Edition.
Kochen bei Sonnenschein: Bei offener Schiebetür wird der Cliff beinahe zum Freiluft-Camper. © IMTEST

Die in Fahrtrichtung links angeordnete Nasszelle beherbergt ein Waschbecken mit Unterschrank sowie eine Kassetten-Toilette, die über eine Klappe von außen entnommen werden kann. Zudem kann der Raum mittels Duschvorhangs auch für die Körperhygiene im Van genutzt werden. Das ist zwar etwas beengt, funktioniert aber gut. Das Fenster ermöglicht auch die Nutzung als Außendusche. Ein 100-Liter-Frischwassertank stellt ausreichend Wasser bereit, während die Truma-Gasheizung für angenehme Temperaturen sorgt. Hier setzt Sunlight übrigens auf die Basis-Steuerung mit Drehrad, nicht die etwas modernere, i-Net-fähige Variante mit Bildschirm und Temperatur-Voreinstellung.

Fazit

Der Cliff ist nicht der günstigste Kastenwagen am Markt, Sunlight liefert aber bewährte Qualität. Zwar fehlt es hier und da am „Schönbau“, dafür punktet der Cliff 540 RT mit großem Aufstelldach und viel Praktikabilität im Urlaubs-Alltag.

Imtest Ergebnis:

befriedigend 2,8

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion...