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Die besten Balkonkraftwerke: 10 Anlagen im Test

Zehn beliebte Modelle kommen auf den IMTEST-Prüfstand.

Eine junge Familie steht an einem Balkonfenster mit einem Balkonkraftwerk.
Die Installation von Balkonkraftwerken soll für Mieter einfacher werden. © Priwatt

Insbesondere zu Beginn des Ukraine-Kriegs, als sich viele Menschen Sorgen um die Sicherheit der Energieversorgung machten, stieg das Interesse an alternativen Stromquellen. Doch auch nach Abklingen der Energiekrise erfreuen sich Balkonkraftwerke großer Beliebtheit. Egal, ob man sich mit einem Steckersolargerät etwas unabhängiger vom eigenen Stromversorger machen, Geld einsparen oder dem Klima etwas Gutes tun will: Solarstrom, der aus der eigenen Produktion auf dem Balkon kommt, kann sich in vielerlei Hinsicht lohnen. Was vor, beim und nach dem Kauf des auch als Mini-PV-Anlage bezeichneten Kraftwerks zu beachten ist und welche Modelle zu empfehlen sind, hat IMTEST überprüft.

Was bei der Installation zu beachten ist, erklärt IMTEST zudem hier. Wie ein Balkonkraftwerk generell zu installieren ist, zeigt darüber hinaus diese Fotostrecke.



Für den großen Vergleich hat IMTEST 10 verschiedene Steckersolargeräte in den Labortest geschickt.

Das günstigste Modell ist dabei das MaxPower 860 Doppelglas von GreenAkku, das zum Testzeitpunkt nur 480 Euro kostete. Preislich nur knapp darüber liegen das PriBalcony Duo von Priwatt sowie das Balkonkraftwerk 800W von Zendure, die derzeit jeweils ab einem Preis von 599 Euro zu erwerben sind – je nach ausgewähltem Zubehör. Rund 50 Euro mehr kostet währenddessen das OnBasic-Balkonkraftwerk von Solakon. Yumas Modell Balcony (870+) Bifazial mit Kosten von 708,90 Euro, GreenSolars 728 Euro teures Balkon 940/800 sowie das Komplettset Flexibel 800W von Solago für 799 Euro reihen sich darüber ein. Deutlich teurer sind hingegen die preislichen Spitzenmodelle von Anker, Bluetti und EcoFlow. Während das Anker Solix RS40P mittlerweile schon ab rund 1.000 Euro zu haben ist, müssen Kaufinteressierte für das PowerStream-Balkonkraftwerk von EcoFlow und das Balkonkraftwerk System von Bluetti mit Preisen ab 1.013 Euro beziehungsweise 1.499 Euro noch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Ob die Modelle auch in der Leistung überzeugen, zeigt der Test.

Das Zendure Balkonkraftwerk mit AIO-Speicher auf einer Dachterrasse.
Getestet wurden die Kandidaten am Balkongitter der IMTEST-Dachterrasse. Im Bild: Das Zendure-Balkonkraftwerk mit Speichereinheit. © IMTEST

Kurz und knapp: Die Testkandidaten in der Übersicht

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom Yuma-Balkonkrafwerk.
© Yuma, Hoymiles

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,7 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 24,5 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 545 Watt
  • 708,90 Euro

Der Testsieger überzeugte im Test vor allem mit sehr guten Leistungsparametern und guter Ausstattung.

  • PRO
    • Bifaziale (also beidseitig arbeitende), leistungsstarke Solarmodule, sehr lange Garantie.
  • KONTRA
    • Montage im Test teils schwierig, App-Gestaltung umständlich.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom Zendure Balkonkraftwerk 800W und dem optionalen Speicher AIO 2400.
© Zendure

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,1 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 4,5 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 210 Watt
  • ab 599 Euro

Balkonkraftwerk mit flexiblen Solarmodulen, hübsch gestalteter App und wahlweise mit eigenem Speicher.

  • PRO
    • Speicher verfügbar, einfache Montage, flexible Module.
  • KONTRA
    • Panels nicht bifazial, fixe Länge für Anschlusskabel.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom GreenAkku MaxPower 860 Doppelglas.
© GreenAkku

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,7 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 21,1 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 430 Watt
  • 480 Euro

Günstigstes Balkonkraftwerk im Testfeld, das dank bifazialen Modulen eine gute Leistung im Test ablieferte.

  • PRO
    • Bifaziale Module, Halterung an Einsatzort anpassbar.
  • KONTRA
    • Montage im Test schwierig, App verwirrt mit hohen Angaben.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom Bluetti Balkonkraftwerk System mit Speicherlösung.
© Bluetti

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,7 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 21,0 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 410 Watt
  • ab 1.435 Euro

Leistungsstarkes Balkonkraftwerk mit gut gestalteter App und Halterung für unterschiedliche Einsatzorte.

  • PRO
    • Speicher verfügbar, Wechselrichter-Update durch Hersteller.
  • KONTRA
    • Kürzestes Anschlusskabel im Test, kurze Garantie.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom Anker Solix RS40P.
© Anker

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,7 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 22,0 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 440 Watt
  • ab 999 Euro

Balkonkraftwerk mit anpassbarer Panel-Halterung und übersichtlicher App, die einfach zu bedienen ist.

  • PRO
    • Speicher vom Hersteller verfügbar, einfacher Aufbau im Test.
  • KONTRA
    • Halterung wirkt etwas günstig, Panels nicht bifazial.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom Solago Komplettset Flexibel 800W.
© Solago

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,9 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 5,9 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 380 Watt
  • 799 Euro

Im Testfeld das Balkonkraftwerk mit dem meisten DIY-Charakter, da der Stecker selbst gebaut werden muss.

  • PRO
    • Flexible Module mit einfacher Montage im Test.
  • KONTRA
    • Stecker muss selbst zusammengebaut werden.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Das PowerStream Balkonkraftwerk von EcoFlow auf weißem Hintergrund mit flexiblen Panels, Wechselrichter und Powerstation-Speicher.
© EcoFlow

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,1 x 0,6 Meter
  • Pro Panel: 2,3 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 100 Watt
  • ab 1.013 Euro

Kann als einziges Balkonkraftwerk im Testfeld eine Powerstation als (mobilen) Speicher nutzen.

  • PRO
    • Mobile Speicherlösung verfügbar, kleine, flexible Module.
  • KONTRA
    • Leistung der Panels im Verhältnis zur Fläche etwas niedrig.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,6

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom OnBasic-Balkonkraftwerk.
© Solakon

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,8 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 22,0 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 445 Watt
  • 649 Euro

Der Shop bietet eine Auswahl verschiedener Kabellängen für dieses Modell mit bifazialen Solarmodulen.

  • PRO
    • Bifziale Solarpanels mit guten Leistungsparametern.
  • KONTRA
    • Halterung nicht an verschiedene Einsatzorte anpassbar.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom GreenSolar-Balkonkraftwerk.
© GreenSolar, Hoymiles

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,9 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 25,0 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 470 Watt
  • 728 Euro

Balkonkraftwerk mit befriedigenden Leistungsparametern und an den Ort anpassbarer Panel-Halterung.

  • PRO
    • Halterung der Solarpanels lässt sich an den Standort anpassen.
  • KONTRA
    • Zusammenbau der Solarpanel-Halterung im Test schwierig.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9

Ein Freisteller auf weißem Hintergrund vom Priwatt-Testkandidaten.
© Priwatt

Produktdetails

  • Pro Panel: 1,8 x 1,1 Meter
  • Pro Panel: 21,0 Kilogramm
  • Nennleistung pro Panel: 410 Watt
  • 599 Euro

Zweitgünstigstes Balkonkraftwerk im Test, für das es eine Auswahl an Anschluss-Kabellängen gibt.

  • PRO
    • Wechselrichter-Update durch Hersteller, Kabellänge variabel.
  • KONTRA
    • Panel-Halterung nicht anpassbar, Montage im Test schwierig.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,1

Balkonkraftwerke im Test: Darauf kommt es bei der Montage an

Das Praktische an einem Balkonkraftwerk ist, dass sowohl die Montage als auch die Installation sehr viel einfacher sind als beispielsweise bei einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach. Während Letztere nur von Fachleuten angeschlossen werden darf, können Steckersolargeräte von Privatpersonen selbst in Betrieb genommen werden. Dazu muss man lediglich die beiliegende Halterung am Balkongitter anbringen und/oder die Solarmodule befestigen und mit dem Wechselrichter verkabeln. Nach der Verbindung mit dem Hausnetz kann die grüne Stromerzeugung beginnen.

Flexible Solarmodule

Im Test fiel der Aufbau vor allem bei den Modellen leicht, deren Solarpanels nur mit Kabelbindern am Balkongitter befestigt werden mussten. Entsprechende Exemplare aus Metall lagen sowohl bei Solago als auch bei Zendure bei. EcoFlow spendierte zu den vergleichsweise kleinen 100-Watt-Modulen hingegen nur große Kabelbinder aus weißem Kunststoff.

Zwei Hände befestigen einen Kabelbinder an einem Balkongitter.
Bei einigen Modellen im Test gab es zur Befestigung der flexiblen Solarmodule im Lieferumfang Kabelbinder aus Edelstahl. © IMTEST

Starre Solarpanels

Doch auch der Modulunterbau von Anker war im Test so einfach zusammenzubauen, dass dies sogar allein leicht von der Hand ging. Hilfe war daher vor allem dann nötig, wenn die Panels getragen und über die Balkonbrüstung gehoben werden mussten. Praktischerweise gibt es dafür im Lieferumfang ein Sicherungsseil und alle benötigten Werkzeuge liegen außerdem bei.

Ein Sicherheitsseil mit Karabinerhaken am Balkongitter.
Beim Anker Solix RS40P liegen nicht nur alle nötigen Werkzeuge im Lieferumfang bei, sondern auch ein Sicherungsseil. Dieses bietet extra Sicherheit bei der Montage am Balkongitter. © IMTEST

Wesentlich komplizierter war hingegen die Montage der Systeme mit Alu-Schienen, bei denen zudem wenig vormontiert war. Dazu zählen vor allem die Balkonkraftwerke von Priwatt, Solakon, GreenSolar, Yuma und GreenAkku. Hier ist mindestens eine zweite Person zum Aufbau hilfreich, da viele Bauteile so justiert werden müssen, dass am Ende alles im richtigen Winkel zusammenpasst. Außerdem empfehlen sich hier Montage-Handschuhe, die die Hände vor den teils sehr scharfen Kanten schützen.

Eine Hand mit Arbeitshandschuh hält die Metallschiene eines Balkonkraftwerks.
Viele der Systeme mit Alu-Schienen wiesen im Test scharfe Kanten und spitze Ecken auf. Zum Schutz der Finger sind demnach Arbeitshandschuhe zu empfehlen. © IMTEST

Kabelsalat

Ein weiterer wichtiger Planungspunkt beim Kauf ist darüber hinaus die Verkabelung. Je nach Bauart des Balkons kann es notwendig sein, ein längeres oder kürzeres Kabel für die Anlage zu besorgen. Einige Anbieter ermöglichen bei der Bestellung des Steckersolargeräts sowohl eine Wahl der Kabellänge als auch des Steckers. Im Testfeld gibt es im Yuma-Webshop die größte Auswahl. So können Kabel zwischen 3, 5, 10, 15 und 20 Metern Länge ausgesucht werden. Zudem gibt es die Möglichkeit zwischen haushaltsüblichem Schuko- und als noch sicherer eingestuftem Wieland-Stecker auszuwählen. Wer noch keine Außensteckdose besitzt, für den kann sich die Installation einer Wieland-Steckdose lohnen. Diese ist noch stärker gegen Regen geschützt als eine normale Schuko-Steckdose. Wer allerdings bereits eine normale Außensteckdose besitzt, für den ist es wesentlich einfacher, den Schukostecker zu benutzen.

Eine Hand hält einen Schuko-Stecker vor eine Außensteckdose.
Für viele die einfachste Lösung: Einen Schuko-Stecker als Anschluss für die bestehende Außensteckdose. © IMTEST

Eine kleinere Auswahl findet sich bei Solakon und Priwatt, bei allen anderen Herstellern sind die Kabellängen dementgegen vorgegeben. Besonders kurz war das Kabel mit circa 1,5 Metern bei Bluetti, was für die Installation eine Herausforderung sein kann. Eine andere Auffälligkeit zeigte sich hingegen beim Modell von Solago, bei dem der Stecker echten DIY-Charakter hat und erst von den Nutzenden selbst zusammengebaut werden muss. Gut, wenn da das Nachschlagewerk oder Google nicht weit sind, damit alle drei Phasen am richtigen Anschluss landen.

Zwei Hände halten das Kabel und die Bestandteile des zusammen zu bauenden Steckers.
Spannend: Beim Solakon-Balkonkraftwerk musste im Test ein Stecker selbst zusammengebaut werden. © IMTEST

Apropos Sicherheit: In allen Fällen lohnt es sich, bei der Haftpflicht- oder Hausratversicherung nachzufragen, ob das geplante Balkonkraftwerk im bestehenden Vertrag mitversichert ist oder ob dieser angepasst werden muss. Eine gesonderte Versicherung extra für die Mini-PV-Anlage, wie sie im Internet zum Teil angeboten wird, lohnt sich hingegen meistens nicht.

Ausgewählte Testergebnisse in der Übersicht

Zu beachten: Grenzwerte für Wechselrichter

Neben den Spezifikationen der Solarpanels und des Anschlusskabels ist ein weiteres wichtiges Bauteil einer Mini-PV-Anlage der mitgelieferte Wechselrichter. Jedes Steckersolargerät besteht im Prinzip nur aus Solarmodulen, Wechselrichter und Verkabelung. Da die Panels nur Gleichstrom produzieren können, im Haushalt aber 230-Volt-Wechselstrom benötigt wird, gibt es einen Wechselrichter. Dieser wandelt den Strom so um, dass elektrische Geräte, wie etwa Kühlschrank, Notebook oder Spülmaschine, ihn nutzen können. Außerdem ist der Wechselrichter dafür zuständig, die Leistung zu begrenzen, die tatsächlich ins Hausnetz eingespeist wird.

Aktuell gültig

Derzeit liegt die sogenannte Bagatellgrenze in Deutschland bei 600 Watt Maximalleistung. Wer sich schon einmal gewundert hat, wie das mit Solarpanel-Gesamtleistungen von über 1.000 Watt zusammenpasst, erhält mit dem Wechselrichter die Antwort. Eine höhere Leistung der verbauten Solarpanels ist nämlich sinnvoll, um auch bei suboptimalen Wetterbedingungen eine möglichst hohe Ausbeute zu erhalten. Bei gutem Wetter muss der Wechselrichter hingegen die eingespeiste Leistung begrenzen.

Ein Wechselrichter, der an der Rückseite eines Solarmoduls befestigt ist,
Der Wechselrichter wird in der Regel an der Halterung des Balkonkraftwerks, am Balkongeländer oder direkt am Solarpanel montiert. Er reguliert, wie viel Leistung vom Panel ins Hausnetz läuft. © IMTEST

Zukunftsaussichten

Die Anhebung der Bagatellgrenze auf 800 Watt, was dem EU-Standard entsprechen würde, wurde zwar Ende April vom Bundestag und Bundesrat endgültig beschlossen, aber bisher gilt sie trotzdem noch nicht. Vorher muss nämlich noch eine entsprechende VDE-Norm entwickelt werden, da es sonst zu Haftungsproblemen kommen könnte. Wann die Norm vorliegen wird, ist noch unklar, es werden aber mit mindestens zwei weiteren Monaten gerechnet. Immerhin: Der Wegfall der doppelten Anmeldepflicht beim Netzbetreiber und beim Marktstammdatenregister ist vom Tisch und sorgt zumindest für bürokratische Vereinfachung. Zudem bieten viele Hersteller jetzt schon Wechselrichter an, die problemlos von 600 Watt auf 800 Watt hochregeln können. So können Besitzerinnen und Besitzer die Leistung ihres Balkonkraftwerks voll ausnutzen, sobald die Norm vorliegt und in Kraft tritt.

Leicht problematisch sieht IMTEST allerdings, dass einige Modelle im Test ab Werk 800 Watt ausgeben. Hier obliegt es den Käuferinnen und Käufern, den Wechselrichter per App auf den deutschen Standard zu drosseln, um das Balkonkraftwerk konform zu den deutschen Gesetzen betreiben zu können. Weniger in Versuchung führen hingen die Modelle von Anker, EcoFlow, Bluetti und Priwatt, die es umgekehrt machen und erst im Falle der geplanten Gesetzesänderung per Software-Update die Ausgabeleistung anheben.

Warnmeldung in der Zendure-App, sobald eine zu hohe Ausgangsleistung für den Wechselrichter des Balkonkraftwerks eingestellt wird.
In der Zendure-App ploppt zumindest eine Warnmeldung auf, falls die Ausgabeleistung des Wechselrichters zu hoch eingestellt wird. Diese lässt sich allerdings auch ignorieren. © IMTEST, Zendure

Das ist außerdem wichtig: App-Steuerung

Ist alles aufgebaut und in die Außensteckdose eingesteckt, kann die Stromproduktion starten. Sobald Sonne auf das Solarmodul trifft, arbeitet das Balkonkraftwerk und stellt grüne Energie zur Verfügung. Wer das überprüfen und nicht erst auf die Stromrechnung warten will, kann die Mini-PV-Anlage sofort per App überwachen.

Besonders übersichtlich und dennoch informativ waren im Test die Apps von Bluetti und Anker. Sie bieten nicht nur eine bloße Übersicht über die Stromerzeugung, sondern informieren beispielsweise auch über die finanziellen sowie die CO2-Einsparungen. Außerdem legen Nutzende hier ein Kundenkonto an und können jederzeit per WLAN-Verbindung auf die Daten zugreifen. Bei den Modellen von Yuma und GreenSolar beispielsweise lässt sich über die App des Wechselrichters hingegen nur eine kurzzeitige Verbindung herstellen. So muss man sich immer wieder neu mit dem Gerät verbinden, wenn man Informationen abrufen will. Den gleichen Wechselrichter von Hoyer nutzt übrigens auch das Zendure-Balkonkraftwerk, das allerdings eine eigene Zendure-App für die Überwachung bietet. Diese ist zwar nicht besonders umfangreich, aber dennoch wesentlich komfortabler zu handhaben als die Hoyer-App.

Bluetti App mit Screenshot des verbundenen Balkonkraftwerks.
Die App von Bluetti ist schön gestaltet, bietet die wichtigsten Informationen und ließ sich im Test zudem einfach bedienen. © IMTEST, Bluetti

Auch für viele Funktionen, aber offenbar eher für größere Anlagen ist dementgegen die App von Envertech, die für das GreenAkku-Balkonkraftwerk genutzt werden soll. Hier ist es etwa gefordert, die Gesamtleitung der Anlage oder den Strompreis einzugeben. Beide Eingaben dürfen laut System aber nicht niedriger als 1 sein, sonst lässt sich die Installation nicht abschließen. Genau das macht die anschließend ausgegebenen Berechnungen allerdings ziemlich überflüssig. Denn wenn der Strompreis in der App mit einem Euro pro Kilowattstunde angegeben werden muss und in der Realität zum Glück nur bei 26 Cent liegt, sind die berechneten Ersparnisse natürlich auch viel höher als tatsächlich der Fall. So führt diese App eher in die Irre als hilfreich zu sein.

Eingeforderte Einstellungen in der Envertech-App.
Die Envertech-App fordert viele Angaben und scheint fürs GreenAkku-Balkonkraftwerk etwas überdimensioniert zu sein. © IMTEST, Envertech


Fazit

Im 10er-Vergleich der Balkonkraftwerke ging das Balcony (870+) Bifazial von Yuma als Sieger heraus. Dank doppelseitig arbeitender Solarmodule bietet dieses Set sowohl ein sehr gutes Verhältnis von Leistung zu Fläche als auch von Leistung zu Gewicht. Außerdem bietet der Hersteller mit 40 Jahren die längste Garantie auf Produkt und Leistung. Der Aufbau des Solarmodul-Unterbaus war im Test zwar etwas schwierig, da die Schrauben oft exakt ins Schienensystem eingefädelt werden mussten, um richtig zu halten. Zudem waren die Ecken der Aluminium-Leisten zum teil sehr scharfkantig. Dafür ist die Halterung aus Edelstahl und Alu widerständig gegen Rost und lässt sich bei Bedarf sowohl für die Montage am Balkongitter als auch an der Hauswand oder freistehend im Garten anpassen.

Ein noch bessseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet GreenAkku mit dem Balkonkraftwerk MaxPower 860 Doppelglas. Auch hier gibt es bifaziale Solarmodule mit guten Leistungsparametern und einer Halterung aus Edelstahl und Aluminium im Set. Die App des enthaltenen Envertech-Wechselrichters ist allerdings für das Balkonkraftwerk deutlich überdimensioniert, sodass die Einrichtung anstrengend ist und etwa die Angaben zu den finanziellen Einsparungen schnell in die Irre führen können. Wer die Installation besonders einfach halten möchte, findet mit den Balkonkraftwerken von Zendure, Solago und EcoFlow Modelle, die mit flexiblen, leichten Modulen arbeiten.

Anmerkung der Redaktion: Im Vergleich zum früheren Test sind einige neue Bewertungskriterien hinzugekommen. Daher weichen die Noten teilweise etwas von früheren Versionen des Artikels ab.