Mobiles Arbeiten ist mittlerweile in vielen Berufen möglich. Im Sommer bietet es sich bei schönem Wetter daher an, das Büro auch einmal nach draußen zu verlegen – zum Beispiel in einen benachbarten Park oder auf die eigene Terrasse. Wer dort keinen Stromanschluss zur Verfügung hat oder lieber selbstproduzierte, grüne Energie als Strom aus der Steckdose nutzen möchte, kann zu einer Powerstation mit eingebautem Solargenerator greifen. Diese können mit einem passenden Panel Solarenergie erzeugen, direkt speichern und beispielsweise für Laptop, Smartphone oder Kaffeemaschine bereitstellen. Ein kompaktes und leistungsstarkes Modell gibt es mit der AC180 von Bluetti. IMTEST hat die Powerstation getestet.
Die Bluetti AC180 im Detail
Die Bluetti AC180 bietet eine Kapazität von 1.152 Wattstunden. Sie ist auf bis zu 1.800 Watt Dauerleistung ausgelegt, kann aber auch kurze Leistungsspitzen mit bis zu 2.700 Watt abfangen. Mit einem Gewicht von 16 Kilogramm und einer Größe von 34,0 x 24,7 x 31,7 Zentimetern ist sie kompakt genug für Schrebergarten und Camping.
Die Powerstation bietet zwei Schuko-Steckdosen und diverse USB-Anschlüsse. Außerdem kann sie Smartphones und andere Geräte auch kabellos laden. Wer will, kann die Kapazität per Zusatzakku erweitern. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für die Bluetti AC180 liegt bei 849 Euro. Im Handel ist sie häufig deutlich günstiger, teilweise ist das Gerät für unter 600 Euro zu haben.
- PRO
- Sehr kurze Ladedauer an Steckdose und Solarpanel, gutes Verhältnis von Gewicht zu Kapazität, unterstützt kabelloses Laden von Smartphones.
- KONTRA
- Kurze Laufzeit im Labortest, wenig Schutzkappen für Anschlüsse, sehr viel Verpackungsmüll.
Imtest Ergebnis:
gut 2,44
Powerstations im Test: Mobile Stromspender im Vergleich
Powerstations liefern Strom in jeder Situation – ob im Outdoor-Einsatz, im Urlaub oder Alltag. IMTEST hat Modelle aus unterschiedlichen Leistungsklassen getestet und zeigt ihre Stärken im Detail.
Ausdauer-Test: die Bluetti AC180 im IMTEST-Labor
Praxis
Die AC180 wurde im Härtetest des IMTEST-Labors auf die Probe gestellt. Dort musste die Powerstation mehrere Endgeräte mit insgesamt rund 80 Watt Leistung gleichzeitig und so lange betreiben, bis ihr Akku erschöpft war. Mit einer Kapazität von 1.152 Wattstunden hätte das der Bluetti AC180 in der Theorie etwa 14 1/2 Stunden möglich sein sollen. In der Praxis hielt sie allerdings nur knappe 6 Stunden, also vergleichsweise kurz durch.
Zum Vergleich: Die Jackery Explorer 1000 besitzt einen etwas kleineren Akkuspeicher (1.002 Wattstunden) und schaffte im Labortest dennoch fast 13 Stunden, also mehr als die doppelte Betriebszeit.

Wem der Energiespeicher nicht ausreicht, kann die AC180-Powerstation außerdem mit Zusatz-Akkus in verschiedenen Größen erweitern. Bluetti bietet dafür derzeit drei Modelle an: die B80-Zusatzbatterie mit einem 806-Wattstunden-Akku, die B230 mit 2.048 Wattstunden und die B300 mit 3.072 Wattstunden extra Power. Mit allen Erweiterungen zusammen ist dadurch eine Gesamt-Speicherkapazität von 4.224 Wattstunden für zuhause und unterwegs zu erreichen.
Theorie
Um eine bessere Einschätzung der gebotenen Speicherkapazität zu ermöglichen, zeigt die folgende Tabelle eine theoretische Übersicht – sowohl für die Bluetti AC180 allein als auch mit allen Zusatz-Akkus. Mit typischen Gerätewerten ist dargestellt, wie lange die Powerstation diese rechnerisch betreiben beziehungsweise wie oft sie diese in der Theorie aufladen kann:
Gerät (Akku-Kapazität bzw. Leistung) | Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (Bluetti AC180) | Anzahl Ladungen / Betriebsdauer (erweiterte Bluetti AC180) |
Smartphone (10 Wattstunden) | 115 Male | 422 Male |
Drohne (20 Wattstunden) | 58 Male | 211 Male |
Notebook (60 Wattstunden) | 19 Male | 70 Male |
E-Bike (500 Wattstunden) | 2 Male | 8 Male |
Ventilator (25 Watt) | 46 Std. | 169 Std. |
Kühlbox (50 Watt) | 23 Std. | 84 1/2 Std. |
TV (100 Watt) | 11 1/2 Std. | 42 1/4 Std. |
Spülmaschine (500 Watt) | 2 1/4 Std. | 8 1/2 Std. |
Espressomaschine (1.200 Watt) | 1 Std. | 3 1/2 Std. |
Kochplatte (1.500 Watt) | 3/4 Std. | 2 3/4 Std. |
Haartrockner (2.000 Watt) | nicht möglich | nicht möglich |
Guter Energiefluss? Die Anschlüsse der Bluetti AC180
Ausgänge
Die Bluetti-Powerstation AC180 besitzt insgesamt 7 Anschlüsse, um Endgeräte mit unterschiedlichen Ladekabeln und zudem auch gleichzeitig betreiben zu können: Zwei haushaltsübliche Steckdosen, eine Kfz-Ladebuchse und je zwei USB-A- und -C-Anschlüsse. So können beispielsweise Laptops sowohl mit Netzteil als auch direkt per USB-Kabel an der AC180 aufgeladen werden. Für Smartphones gibt es zudem noch eine dritte Möglichkeit, nämlich eine Liegefläche auf der Oberseite für kabelloses Laden. Hier können kompatible Handys also mit bis zu 15 Watt laden.

Eingänge
Um die Powerstation selbst mit Energie zu füllen, gibt es ebenfalls mehrere Optionen. Dank mitgelieferter Adapter-Kabel ist eine Aufladung sowohl im Auto über den Zigarettenanzünder als auch per Solarpanel oder an der Steckdose möglich. Eine Ladung per USB ist hingegen nicht möglich.
Zumindest an der Steckdose ging das Laden im Test auch sehr schnell vonstatten, sodass das gut ablesbare Display in nur 50 Minuten wieder 100 Prozent anzeigte. Die Aufladung mit Solarenergie ist ebenfalls vergleichsweise schnell möglich, dauert allerdings unter idealen Bedingungen dennoch fast 2 1/2 Stunden. Dafür müssen zudem ausreichend viele Solarpanel mit einer Gesamtleistung von 500 Watt angeschlossen sein.
Steuerung per App
Die App-Steuerung hat Bluetti schon länger für die eigenen Powerstations im Programm. Auch für die AC180 war die Verbindung im Test sehr einfach und funktionierte danach einwandfrei. Das Smartphone zeigt dank App sowohl den aktuellen Akkustand der Powerstation als auch eingehende und ausgehende Leistungsströme an. Die USB-Buchsen und Steckdosen-Anschlüsse können zudem per Knopfdruck an- und ausgeschaltet werden. Das kann zum Beispiel praktisch sein, wenn die Powerstation per Solarpanel im Garten auflädt oder Geräte in einem anderen Raum mit Energie versorgt. Dann zeigt die App die wichtigsten Informationen und Einstellungen auch aus der Ferne an.
Da die Bluetti AC180 mit weiteren Zusatz-Akkus erweitert werden kann, zeigt die App auch die Anzahl der verbundenen Energiespeicher an.

Fazit
Die Bluetti AC180 bietet eine hohe Ausgangsleistung von konstanten 1.800 Watt und zumindest auf dem Papier mit 1.152 Wattstunden zudem auch eine sehr hohe Kapazität für ihre Geräte-Klasse. Im Labortest konnte sie die angeschlossenen Verbraucher dennoch nur vergleichsweise kurz betreiben. Dafür war sie beim Aufladen an der Steckdose fix und war demnach schnell wieder einsatzbereit. In der IMTEST-Klasse III, in die diese Powerstation fällt, schneidet sie daher insgesamt gut ab.
Hinweis der Redaktion: Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt bisher nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen.
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