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Headspace, Calm & Co.: 5 Meditationsapps im Test

IMTEST testet beliebte Meditationsapps.

Sitzende Person an einem Tisch mit Kopfhörern.
© 7Mind

Stimmungschecks als Grundlage für Meditation

Mit Stilisierungen arbeiten andere Apps zwar auch, allerdings nur in kleinem Rahmen. Beispielsweise bieten Calm und Insight Timer Stimmungschecks an, wobei letztere App den Check anhand kleiner Linien durchführt, die wohl einen nach oben oder nach unten geneigten Mund darstellen sollen. Zusätzlich zur Stimmungsabfrage steht in dieser App zudem eine Tagebuchfunktion zur Verfügung. In Calm dagegen gibt es zusätzlich zum Stimungs- einen Schlaf-Check.in. Auch Schlaferinnerungen lassen sich einrichten.

Screenshots Calm Einstellungen
Bei Calm lassen sich die Erinnerungen je nach Wochentag anpassen. © Calm

Apropos Erinnerung: In allen getesteten Apps lassen sich Meditationserinnerungen einrichten sowie passend dazu eine Uhrzeit auswählen. Headspace erlaubt zusätzlich festzulegen, ob die Erinnerung wochenends, unter der Woche oder an allen Tagen stattfinden soll. Auch eine Verknüpfung mit dem privaten Digitalkalender ist möglich. Insight Timer tut sich an anderer Stelle hervor. Denn hier können sich Nutzerinnen und Nutzer nicht nur durch inspirierende Zitate ans Meditieren erinnern lassen, sondern auch eine Reminder-Nachricht für sich selbst verfassen.

Erster Einstieg: Wie weiß die App, was ich brauche?

Überhaupt ist die Individualisierung ein wichtiges Thema bei Meditationsapps. Denn beim Meditieren werden tendenziell ausgesprochen persönliche Themen behandelt. Umso besser daher, wenn Nutzerinnen und Nutzer schon im Vorfeld auswählen können, welche Themen ihnen wichtig sind und in welchen Bereichen sie möglicherweise Unterstützung benötigen. Testsieger in diesem Bereich ist der Insight Timer mit 20 Themen, die beim Einrichten der App zur Auswahl stehen. Mit etwas Abstand und sieben, beziehungsweise sechs Auswahlmöglichkeiten folgen Calm und Headspace. 7Mind und Serenity Meditation bieten dagegen keine derartigen Optionen.

Screenshots Sessions Serenity Meditation
Serenity Meditation bietet vergleichsweise viele Grundlagen-Meditationen.
Screenshots in weiß-grün aus der App Insight Timer
7Mind trackt die Nutzung der App.

Datenschutz mangelhaft, mit einer Ausnahme

An sich sind Individualisierungsoptionen ein absoluter Pluspunkt für eine Meditationsapp. Allerdings geht damit auch ein hohes Maß an Verantwortung einher. Denn mit den Informationen aus der App sowie aus den Nutzungsdaten können Entwickler viel über Persönlichkeit und Probleme ihrer Nutzerschaft erfahren. Umso wichtiger ist daher das Thema Datenschutz. Das jedoch kostet ausnahmslos alle Apps im Test einige Notenpunkte. Calm steht mit einer glatten vier (Note: ausreichend) für Datenschutz und Nutzungsbedingungen noch am besten da. Alle anderen bewertet IMTESTs Anwalt für Datenschutz als durchgehend mangelhaft. In seiner Auswertung der App-Richtlinien kritisiert er Intransparenz sowie unwirksame Regeln, etwa bei Serenity. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen liest man hier, die Nutzer müssten den Anbieter von allen Schäden freihalten, mit anderen Worten, dürften im Fall eines eigenen Schadens durch die App nicht gegen ihn klagen. Diese Klausel mag im Herstellerland USA funktionieren. In Deutschland jedoch ist sie nicht rechtskräftig.

Kosten unterschieden sich pro Jahr kaum

Zu guter Letzt bleiben noch Kosten und Laufzeiten der Apps zu klären. Ein Nachteil der sie alle eint: Die Vertragslaufzeit wird automatisch verlängert. Allerdings ist die Kündigungsfrist von einem bis hin zu 14 Tagen für die Apps als zumutbar zu bewerten. Kostentechnisch geben sich die Apps im Hinblick auf ein Jahresabo ebenfalls nicht viel. Hier ist Serenity mit 23,99 Euro für sechs Monate, also einem jahrestarif von knapp 48 Euro am günstigsten. Doch auch die teuerste App 7Mind ist mir knapp 60 Euro pro Jahr nicht weit davon entfernt. Calm und Headspace bieten zudem einen Moantstarif zu rund 12 Euro an, der damit jedoch deutlich teurer ist.

Fazit

Viele Kriterien, viele Details, die getesteten Meditationsapps haben zweifelsohne alle ihre individuellen Stärken und Schwächen. Trotzdem gibt es einen klaren Testsieger und zwar anhand objektiv zählbarer Kriterien wie Anzahl der verfügbaren Meditationen, Trainerauswahl, Individualierunsgoptionen, Datenschutz, etc., siehe Tabelle. Beziegt man all diese Bereiche mir ein, geht der Sieg beim IMTEST-Meditationsapps-Test an Apples App Calm. 1,9 lautet hier das Endergebnis für eine vielfältige und stimmungsvolle App, die Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, die Nutzung in hohem Maße individuell anzupassen. Dicht dahinter folgt Insight Timer mit einer 2,0. Hier sind insbesondere die wiederholten Stimmungschecks bei jedem Öffnen der App hervorzuheben. Denn schon das Bewusstwerden der eigenen Emotionen kann als Meditation gewertet werden.

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