Der Herbst steht vor der Tür und die Tage werden immer kürzer. Dämmerung, Nebel, Nieselregen oder auch Schneefall, all das sind Faktoren, die die Sicht erheblich beeinträchtigen. Reflektoren an der Kleidung und am Rad sowie grelle Farben tragen gut dazu bei, aber auch die richtigen Fahrradlichter ist wichtig. Wie gut Anstecklichter von Prophete, Büchel, Cosmic Sports, Sigma und Busch + Müller im Vergleichstest abgeschnitten haben, verrät der Artikel.
Mit Fahrradlampen E-Bikes und Fahrräder StVZO-konform ausstatten
Wer kein vorinstalliertes Licht an seinem Fahrrad oder E-Bike hat, ist verpflichtet, eins nachzurüsten, wenn er oder sie am Straßenverkehr teilnehmen möchte. Die Lichter brauchen nicht permanent mitgeführt werden, sie müssen aber einsatzbereit sein, wenn die Lichtverhältnisse dies erforderlich machen. Wer nachts ohne erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 35 Euro rechnen.

Die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) besagt, dass jedes Rad mit einem weißen Vorder- und einem roten Rücklicht sowie passiver Beleuchtung ausgestattet sein muss. Ebenso ist vorgeschrieben, dass die Beleuchtungsstärke des Frontscheinwerfers mindestens zehn Lux im Abstand von zehn Metern beträgt. Zudem darf der Frontscheinwerfer mit Fernlichtfunktion ausgestattet sein, das Rücklicht darf eine Bremslichtfunktion haben.
Passive Beleuchtung
Zur passiven Beleuchtung zählen unter anderem Speichenreflektoren oder -sticks sowie Reflexstreifen am Reifen oder Felge. Außerdem sind ein weißer Reflektor vorne, ein roter Z-Rückstrahler hinten sowie gelbe Reflektoren an den Pedalen vorgeschrieben.
Fahrradlicht ist aber nicht gleich Fahrradlicht. Beim Kauf einer Fahrradlampe sollte man unbedingt darauf achten, dass das Licht mit einer K-Nummer versehen ist. Diese kennzeichnet die offizielle Zulassung des Kraftfahrt-Bundesamts. Hinter dem Buchstaben K folgt eine Welle samt Nummer.
E-Bike-Beleuchtung: Tipps zu Licht, Sicherheit & Zulassung
IMTEST klärt auf über E-Bike-Beleuchtung. Alles was Sie über Lampen, Sicherheit und Zulassung wissen müssen, lesen Sie hier.
Die richtige Montage der Fahrradlichter
Die Frontleuchte darf bei korrekter Einstellung den Gegenverkehr nicht zu stark blenden und muss ein gleichmäßiges Lichtfeld aufweisen. Der Nahbereich vor dem E-Bike sollte dabei gut ausgeleuchtet werden. Bei der Montage kann der Fahrradfahrer wie folgt vorgehen: Er markiert einen Punkt in zehn Meter Entfernung auf dem Boden. Auf diesen Punkt soll die hellste Stelle des Lichtkegels treffen – dann ist das Licht gut eingestellt. Das Rücklicht muss mindestens 25 Zentimeter über dem Boden angebracht sein.
Moderne Fahrradlichter, wie das LS 760 I-Go Vision von Trelock bieten dank eines integrierten Sensors Hilfe bei der Montage. Denn hier zeigen Balken an, ob das Licht zu hoch, zu tief oder richtig sitzt. Dem Fahrradfahrer stehen fünf Lichtstufen zur Verfügung, dabei bekommt er minutengenau die Akku-Restdauer angezeigt. In der höchsten Stufe mit einer Lichtstärke von 100 Lux kann eine Sichtweite von bis zu 120 Metern erreicht werden. Trelock bietet das Licht für 144,95 Euro an.
Passend dazu gibt es das Rücklicht LS 740 für 29,99 Euro, welches mit einer Bremslichtfunktion ausgestattet ist. Dies ist gerade im Stadtverkehr hilfreich, damit Autofahrer die Geschwindigkeit von Radfahrern besser einschätzen können.

So hat IMTEST die Fahrradlichter getestet
IMTEST hat fünf Fahrradlichter als Set von Sigma, Busch + Müller, Büchel, Cosmic Sports und Prophete zwischen 46 Euro und 127 Euro getestet. Dabei wurde unter anderem die Lichtstärke im hellsten Punkt in zwei Meter Entfernung gemessen und verglichen. Zudem hat IMTEST getestet, ob die Lichter jeweils drei Stürze aus 1,20 Meter Höhe ohne Schaden überstehen und wie einfach das Anbringen und die Handhabung sind.
Die Testergebnisse im Detail
Testsieger Sigma Aura 100 / Blaze Link

Bei den Sigma Fahrradlampen lassen sich Vorder- und Rücklicht koppeln, sodass sich die beiden Lichter bequem nur über das Frontlicht bedienen lassen. Ist der Akku des Frontlichts leer (auf höchster Stufe knapp fünf Stunden Laufzeit), geht parallel das Rücklicht mit aus. Einzeln genutzt hat es eine doppelt so hohe Laufzeit. Mit 109,95 Euro ist das Beleuchtungsset allerdings kein Schnäppchen.
- PRO
- Das Rücklicht verfügt über ein Bremslicht, welches für zusätzliche Sichtbarkeit sorgt. Zudem gibt es für das Frontlicht einen Automatikmodus, der die Helligkeit an die Umgebungsbedingungen anpasst.
- KONTRA
- Die Bedienung ist anfangs etwas kompliziert und nicht ganz intuitiv.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2
2. Platz und Preis-Leistungssieger: Prophete 100 Lux Beleuchtungsset

Der Zweitplatzierte ist auch gleichzeitig der Preis-Leistungssieger. Mit 45,99 Euro hat der E-Biker ein solides Licht mit vier Leuchtstufen. Im Vergleichstest wies das Frontlicht in einer Entfernung von zwei Metern im hellsten Punkt den höchsten Lux-Wert unter allen Testkandidaten auf.
- PRO
- Das Frontlicht wird mit einer Schraube (ohne Werkzeug) befestigt und kann damit stramm an jedem Lenker fixiert werden. Zudem lässt es sich horizontal verstellen.
- KONTRA
- Laut Hersteller nur gegen Spritzwasser geschützt, nicht wasserdicht.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,3
Die besten 100 E-Bikes 2023 im Test: Alle Klassen, Preise, Schnäppchen
So gut sind die aktuellen Trekking-, City-, Kompakt- und Cargo-E-Bikes.
3. Platz: Büchel Vail 100

Das Büchel Vail 100 ist ein schlichtes, sehr einfach zu bedienendes Beleuchtungsset. Mit über 14 Stunden hat das Rücklicht die zweilängste Akkulaufzeit aller Rücklicht-Testkandidaten. Dank Gummiklemmring lässt es sich einfach und schnell am Lenker befestigen. Das Set kostet 84,95 Euro.
- PRO
- Das Rücklicht überzeugt optisch mit seiner Strahlkraft und Bremslichtfunktion.
- KONTRA
- Ein Dauer- oder Platzregen könnte dem Licht schaden, denn es ist laut Hersteller nur gegen Spritzwasser geschützt.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4
4. Platz: Busch + Müller Ixon Rock / Ixxi

Genau genommen handelt es sich bei dem Duo aus Frontleuchte Ixon Rock und Rücklicht Ixxi von Busch + Müller nicht um ein Set, sondern zwei separat zu erwerbende Leuchten. Während das Rücklicht mit knapp 24 Stunden Akkulaufzeit deutlich alle Mitbewerber schlägt, weist das Frontlicht mit 2:20 Stunden die geringste Laufzeit auf hellster Stufe auf. Allerdings, im Unterschied zu allen anderen Lichtern, schaltet es sich nach den 2:20 Stunden nicht komplett aus, sondern geht in die nächst-niedrigere Stufe. Zur Befestigung wird das Frontlicht mit einer Schraube (ohne Werkzeug) fixiert. Das Licht selbst wird dann in die Halterung hineingedreht.
- PRO
- Das Frontlicht kann zusätzlich als Powerbank mit 1.500 Milli-Amperestunden genutzt werden.
- KONTRA
- Mit knapp 127 Euro das teuerste und mit gut 150 Gramm das schwerste Set unter allen Testkandidaten.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,4
5. Platz: Knog Plug

Beim Knog Plug sind die Front- und Rückleuchte durch das runde Design perfekt aufeinander abgestimmt. Allerdings haben beide Leuchten die geringste Akkulaufzeit. Als Befestigung dienen Klettverschlussbänder, die mithilfe rechteckiger Schnallen an einem kleinen Haken befestigt sind. Die Montage ist dadurch etwas kompliziert, zudem kann sich die Schnalle leicht vom Haken lösen.
- PRO
- Klein und kompakt, lasst sich in jeder Tasche unkompliziert mitnehmen. Mit 54,99 Euro ist das Set das zweigünstigste im Test.
- KONTRA
- Geringster Lux-Wert in zwei Meter Entfernung im Vergleich zu den anderen Modellen.
IMTEST Ergebnis:
ausreichend 3,9
10 Dinge, die jeder Fahrradfahrer mit E-Bike braucht
Von Helm bis Tasche: Was jeder Fahrradfahrer dabeihaben sollte.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Weitere Fahrradlichter im Überblick