Urlaub in der Natur – ein schöner Traum, der meist aber dennoch mit Energie versorgt werden will. Denn wer im Van oder Familienzelt campt, möchte dennoch Smartphone, Laptop oder auch die Kühlbox mit Strom versorgen. Mobile Powerstations sind genau dafür gedacht und bieten darüber hinaus – je nach Größe – noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Beispielsweise lassen sich bestimmte Modelle auch als Heimspeicher nutzen, wenn etwa ein Balkonkraftwerk zur Energieproduktion installiert ist.
IMTEST hat diverse Powerstations mit unterschiedlicher Speicherkapazität getestet und verglichen. Wie sie funktionieren und welche Vorteile sie als Energiespeicher bieten können, zeigt der Artikel.
Powerstations im Einsatz: 10 Nutzungsmöglichkeiten im Überblick
Zehn Beispiele, bei denen eine Powerstation hilfreich ist.
Powerstations gibt es mittlerweile in fast allen Formen, Farben und vor allem Größen. Deswegen teilt IMTEST die Energiespeicher in unterschiedliche Klassen ein, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Die Solargeneratoren im Test teilen sich daher nach ihrer Ausgangsleistung in fünf verschiedene Kategorien auf, die grob auch unterschiedliche Einsatzzwecke ermöglichen.
Hinweis der Redaktion: Dieser Test wurde vollständig oder in Teilen vor dem 1.1.2025 durchgeführt und folgt noch nicht dem IMTEST-Bewertungsverfahren 2025. Einige der aufgeführten Modelle sind daher auch nur noch über Drittanbieter erhältlich. Eine Aktualisierung erfolgt in Kürze und kann ggf. zu geringfügigen Änderungen von Noten und/oder Platzierungen führen. Die Darstellung der detaillierten Testergebnisse kann aufgrund von Aktualisierungen oder technischer Anpassungen eingeschränkt sein. Aktualisieren Sie bitte diese Seite regelmäßig, um die neueste Darstellung anzuzeigen.
Klasse I – bis 450 Watt Ausgangsleistung
Die Akkus der kleinsten IMTEST-Klasse I hielten im Labortest zwischen eher kurzen zwei Stunden (EcoFlow River 2 hier im Test) und langen 3 Stunden und 12 Minuten (Anker PowerHouse 521) durch. Sie sind also für den kurzzeitigen Einsatz als Energiespeicher oder zum mehrfachen Aufladen von Smartphone- oder Notebook-Akku gedacht, zum Beispiel im Home-Office oder auf Ausflügen. Das ist auch an der niedrigen, konstanten Ausgangsleistung von 120 Watt bei der Goal Zero Yeti 200X bis zu 300 Watt bei der EcoFlow River 2 und River mini sowie der Jackery Explorer 300 Plus, die IMTEST hier getestet hat, zu sehen. Energieintensive Endgeräte, wie etwa Kochplatten oder Espresso-Maschinen, können sie demnach gar nicht betreiben. Dafür sind sie aber auch die handlichsten und günstigsten Powerstations im Testfeld. Die Preise liegen zwischen knapp 300 und 450 Euro (UVP).

Jackery Explorer 300 Plus: Die Mini-Powerstation im Test
Die neue, kleine Powerstation zeigt im Test, was sie kann.
Klasse II – bis 950 Watt Ausgangsleistung
In dieser Kategorie finden sich Solargeneratoren, die bereits bis zu doppelt so lange Energie für den Testaufbau liefern konnten. Die EcoFlow River 2 Max* versorgte die Laborgeräte zwar nur kurze 3,5 Stunden mit Strom, die River 2 Pro erreichte hingegen eine für die Klasse sehr lange Laufzeit von knappen sieben Stunden. Die Ausgangsleistung liegt bei diesen Geräten ebenfalls schon etwas höher, nämlich zwischen 500 Watt bei der EcoFlow River 2 Max und 800 Watt bei der EcoFlow River 2 Pro*. Letztere kann also bereits eine Mikrowelle auf der höchsten Stufe betreiben. Für eine Espresso-Maschine oder eine Kochplatte reicht die gebotene Leistung aber noch nicht.

3 Powerstations im Test: Die perfekte Power-Familie?
Was unterscheiden die drei Modelle der River 2-Familie von EcoFlow voneinander sowie von anderen Powerstations? Welches Modell bekommt im IMTEST-Labor die beste Note? Der Test zeigt es.
Klasse III – bis 2.050 Watt Ausgangsleistung
Dafür sind erst die meisten Powerstations in IMTEST-Klasse III geeignet, da sie eine konstante Ausgangsleistung zwischen 1.800 und 2.000 Watt bieten. Einzig die Alpha ESS BlackBee1000 (1.000 Watt) und die Ugreen PowerRoam 1200, die IMTEST hier getestet hat, (1.200 Watt) liegen darunter. Die längste Akku-Laufzeit erreichte in dieser Klasse die Revolt HSG-1150 mit über 18 Stunden. Damit lässt sich also sogar eine ausgedehnte Slow-Cooking-Session mit der heimischen Kochplatte absolvieren. Am anderen Ende der Skala liegt die Bluetti AC180, die IMTEST hier getestet hat, die im Test nur etwas länger als sechs Stunden durchhielt.

Anker Solix C1000 im Test: Erweiterbare Powerstation mit Potential
Die Anker Solix C1000 bekommt Verstärkung im Test.
Klasse IV – bis 2.750 Watt Ausgangsleistung
Mit den Powerstations der IMTEST-Klasse IV können auch noch Energie-hungrigere Geräte betrieben werden. Da alle Solargeneratoren eine konstante Ausgangsleistung von mindestens 2.000 Watt bieten, können mit ihnen nicht nur stromsparende Camping-, sondern haushaltsübliche Wasserkocher oder Haartrockner laufen.
Im Labortest hielten sie für 80 Watt Leistung zwischen etwas kurzen 16 Stunden (Anker Solix F2000 hier im Einzeltest) und sehr langen 25 Stunden durch (Bluetti AC200Max hier im Einzeltest). Sollte zu Hause der Strom also einmal ausfallen, kann man den Kühlschrank zumindest noch für einen weiteren Tag betreiben. Eine Ausnahme stellt die DJI Power 1000, die IMTEST hier getestet hat, dar, man auch als „Tankstelle“ für die Kameradrohnen vom gleichen Hersteller nutzen kann. Mit nur 13 Kilogramm ist diese Powerstation das Leichtgewicht in dieser Leistungsklasse, die anderen Geräte sind teils mehr als doppelt so schwer. Dennoch stellt sie 2.200 Watt Ausgangsleistung zur Verfügung, allerdings hielt sie im Test nur etwas viereinhalb Stunden durch.

EcoFlow Delta 2 Max im Test: Maximale Leistung?
Die Delta 2 Max von EcoFlow stellt sich dem Testlabor.
Klasse V – über 2.750 Watt Ausgangsleistung
Die letzte Kategorie im Test umfasst die größten Powerstations mit einer konstanten Ausgangsleistung von bis zu 3.600 Watt. Das ist schon beinahe die im Haushalt übliche Maximalleistung, bevor die Sicherung herausfliegt.
Während die Jackery Explorer 3000 Pro, die IMTEST hier getestet hat, im 80-Watt-Labortest vergleichsweise kurze 25 Stunden und 19 Minuten schaffte, lieferte die EcoFlow Delta Pro ganze 40 Stunden Energie. Dafür kostete diese Powerstation zur Einführung aber auch stolze 3.599 Euro (UVP) und liegt derzeit immer noch bei knapp 2.500 Euro.

Fazit
Im Vergleichstest konnten sich die Hersteller Jackery, Growatt und EcoFlow besonders oft durchsetzen. Der Testsieger in der IMTEST-Klasse I ist die Jackery Explorer 300 Plus. Den Preis-Leistungs-Sieg sichert sich hingegen die EcoFlow River 2. In der zweiten Kategorie konnte sich die Growatt Vita 550 den Testsieg sichern – und zusätzlich stünde der Powerstation auch der Preis-Leistungssieg zu. Bei den mittleren Kraftpaketen der IMTEST-Klasse III hat wieder Growatt, diesmal mit der Infinity 1300, die Nase vorn, während sich die Anker Solix C1000 den Preis-Leistungs-Sieg sichert. In Kategorie IV schneidet die EcoFlow Delta 2 Max am besten ab. In IMTEST-Klasse V kann sich schließlich erneut EcoFlow mit der Delta Pro durchsetzen, den Preis-Leistungssieg sichert sich die Jackery Explorer 2000 Plus. Je nach persönlichem Speicherbedarf und geplanten Investitionskosten sind somit Speichergrößen für unterschiedlichste Einsatzzwecke zu haben. Dadurch können eigene Stromproduktionen noch effizienter werden.
So testet IMTEST Powerstations
Egal um welche Powerstation-Kategorie es sich handelt, alle Testkandidaten müssen ihre Akkulaufzeit unter denselben Bedingungen im IMTEST-Labor beweisen. Dabei müssen die Powerstations mehrere Endgeräte mit einer Gesamtleistung von circa 80 Watt betreiben. Das entspricht zum Beispiel der Aufnahmeleistung eines modernen Kühlschranks ohne Eisfach. Die Noten-Bewertung richtet sich aber nach der angegebenen Kapazität und der damit verbundenen, theoretischen Maximallaufzeit.
Weitere Bewertungskriterien beinhalten:
- Ladedauer
- Art und Anzahl von Anschlüssen
- Kompaktheit (als Kapazität im Verhältnis zum Gewicht)
- Art des Akkus
- App-Bedienung
- Lautstärke-Prüfung

FAQ – IMTEST beantwortet die wichtigsten Fragen zu Powerstations
Das grundlegende Funktionsprinzip einer Powerstation ist simpel: Erst wird der Akku an einer Haushalts-Steckdose, per KFZ-Stecker oder mit passenden Solarpanels aufgeladen. Anschließend steht die gespeicherte Energie für mobile Endgeräte, Elektronik- oder auch Haushaltsgeräte zur Verfügung. Und da die Powerstation mobil ist auch dort, wo normalerweise keine Steckdose vorhanden ist. Sollen etwa Handwerksarbeiten im Garten stattfinden, wo die Stromversorgung schwierig ist, kann eine Powerstation aushelfen. Und sollte der Strom einmal ganz ausfallen, kann sie Energie zur Überbrückung liefern.
Viele Modelle kommen mit einem bunten Strauß an Adapter-Kabeln. Die häufigsten Lade-Arten sind wohl die Verwendung von mobilen Solarpanels, um Sonnenenergie zu tanken, und die Ladung an der Steckdose als Stromreserve. Außerdem lassen sich fast alle Modelle auch per KFZ-Stecker aufladen.
Alle Testkandidaten stellen unterschiedliche Anschlüsse bereit, um Elektrogeräte mit Strom zu versorgen. Je nach Größe und Kapazität sind diese aber in unterschiedlicher Anzahl vorhanden.
– USB-Anschlüsse bieten alle Powerstation-Kategorien. Unterscheidungen gibt es in der Ausführung (Typ A oder C) sowie Funktionen wie „Quick-Charge“, bei der Endgeräte mit 100 Watt und dadurch besonders schnell geladen werden können.
– Steckdose: Über mindestens eine haushaltsübliche Schuko-Steckdose verfügen alle Modelle im Test. Damit können sie zum Beispiel mobile Endgeräte mit den üblichen 230 Volt Spannung versorgen. Je größer die Powerstation, desto mehr Schuko-Dosen gibt es in der Regel.
– Kfz-Buchse: Alle Powerstations im Testfeld bieten einen Kfz-Anschluss. Hier können alle Geräte angeschlossen werden, die man sonst am Zigarettenanzünder beziehungsweise der 12-Volt-Steckdose eines Autos betreibt oder auflädt.
– DC-Rundstecker – auch Klinken- oder Bananenstecker genannt, sind zum Beispiel für einige Kühlboxen-Modelle notwendig. Diese finden sich allerdings längst nicht bei allen Powerstations im Testfeld.
– Kabelloses Laden für kompatible Smartphones bieten wenige Powerstations im Testfeld. Gibt es die Funktion, findet sie sich als Ladefläche auf der Oberseite des Geräts wieder.
Wird die Powerstation im Haus aufgeladen, wenn die eigene Solaranlage gerade überschüssigen Strom produziert, kann dieser zwischengespeichert werden. So lässt sich die Effizienz der eigenen Energieproduktion noch einmal deutlich steigern, da nichts ins öffentliche Netz „verloren“ geht. Der eigene, grüne Strom kann dann beispielsweise nach Sonnenuntergang oder bei schlechtem Wetter genutzt werden, wenn die Solarzellen keine oder nur noch wenig Energie produzieren können. Nachteil: Ist die Powerstation kein fester Bestandteil des Balkonkraftwerks, sondern wird lediglich an einer Steckdose im Haushalt geladen, kann auch Fremdstrom eingespeichert werden. Das Ergebnis ist prinzipiell das gleiche – doch der Strom möglicherweise deutlich teurer, als wenn er selbst produziert ist.
Je nach Klasse sind durchaus Schwergewichte im Test vertreten sind. Liegt IMTEST-Klasse I noch bei leichten 1,6 bis 4,3 Kilogramm, wiegt die schwerste Powerstation in Kategorie II schon 7,8 Kilogramm (EcoFlow River 2 Pro). Spitzenreiter in Kategorie III ist die Revolt HSG-1150 mit glatten 20 Kilogramm Gewicht. Diese sollte besser durch zwei Personen bewegt werden, um den Rücken zu schonen. Dennoch bietet IMTEST-Klasse IV noch schwerere Solargeneratoren mit Gewichten bis zu 28,1 Kilogramm (Bluetti AC200Max). Die Anker Solix F2000 und die Jackery Explorer 2000 Plus sowie die Powerstations aus Kategorie V sind hingegen mit einem ausziehbaren Griff und Rollen versehen, um die bis zu 45 Kilogramm (EcoFlow Delta Pro) leichter bewegen zu können. So können diese Modelle wie ein Rollkoffer hinterhergezogen werden.
Die verbaute Akku-Technologie ist zum einen für Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Sicherheit der Powerstation wichtig. Zum anderen ist sie aber auch entscheidend für das Gewicht. Die sogenannten NMC-Akkus (Nickel-Mangan-Cobalt) sind besonders leicht, doch auch anfällig für Brandgefahr. Denn das geringe Gewicht resultiert in einer sehr hohen Energiedichte, wodurch insbesondere bei extremen Temperaturen oder Stößen eine spontane Entzündung stattfinden kann. Dass dies nicht nur ein theoretisches Risiko ist, zeigten in der Vergangenheit beispielsweise Fälle von brennenden Smartphone-Akkus. Deutlich sicherer, dafür aber auch schwerer, sind hingegen LiFePO4-Akkus (Lithium-Eisenphosphat). Zudem sind diese Akkus langlebiger: Bis zu 3.500 Ladezyklen verspricht zum Beispiel EcoFlow, bevor der Akku nur noch 80 Prozent seiner Kapazität fassen kann.
Die mobilen Solargeneratoren im Test können flexibel eingesetzt werden. Damit man sie dabei stets im Blick behalten kann, bieten mittlerweile alle namhaften Hersteller eine Smartphone-App zur Überwachung und Steuerung an. Per App lässt sich zum Beispiel der Akku-Stand oder die ein- und ausgehende Energie auch aus der Ferne überwachen und zum Teil auch steuern.
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